Klein, leicht und schnell – das war immer die Prämisse von Colin Chapman, dem Gründer und Herz der Marke Lotus. Nur geht dies leicht am Zeitgeschmack vorbei. Wie die Zulassungsstatistiken zeigen, kaufen die Leute heutzutage mehr Elektrofahrzeuge und SUVs. Deshalb präsentiert die Marke mit dem Lotus Eletre ihren ersten Geländewagen – den ersten elektrischen Hyper-SUV.
aggressive und sportliche Linienführung
Doch erstmal zum Design: Mit 5,10 Meter Länge und 2,23 Meter Breite ist er nicht gerade klein geraten. Durch die Formensprache und den großen Luftführungen an der Seite entspricht der Lotus Eletre jedoch eher einem Sport- als einem Geländewagen. Das aggressive Design erinnert fast an den Lamborghini Urus. Sehr gelungen ist die Front mit dem großen Haifischmaul-Grill, dessen Waben sich je nach Kühlungsbedarf öffnen und schließen. Auch das Heck ist erfrischend neu gestaltet mit dem Dach- und zweitem Heckspoiler ein Lichtblick im oft trögen Einerlei anderer Hersteller.
Fahrleistungen eines Supersportwagens
Nicht nur die Optik, auch die Fahrleistungen entsprechen den Werten eines Supersportwagens. Unter drei Sekunden soll der Sprint von 0 auf 100 km/h gelingen und mit 260 km/h Spitzengeschwindigkeit liegt er im absoluten Top-Segement zumindest elektrisch angetriebener Fahrzeuge.
Dafür garantieren 600 PS schon in der Basis-Version, die alle vier Räder gleichzeitig antreiben. Dass solche Werte auch länger zu Verfügung stehen, wurde eine 100 Kilowattstunden-Batterie verbaut. Die soll Strom für eine Reichweite von bis zu 600 Kilometer liefern, natürlich nicht unter Volllast.
klare, moderne Designsprache im Innenraum
Im Innenraum verabschiedet sich der Lotus Eletre von vielen Schaltern und Anzeigen und bietet ein klares, modernes Design. Auf zwei kleinen Technologie-Bändern zeigt der Wagen den Fahrer alle wissenswerten Informationen, die zugleich über Head-Up-Display in die Frontscheibe gespiegelt werden.
Für Infotainment und alles weitere ist ein 15,1 Zoll großes Display in der Mitte des Armaturenbretts zuständig. Auch sind Ledersitze im neuen Lotus von gestern. Die Bezüge werden vom dänischen Spezialisten Kvadrat, den man schon als Möbelhersteller kennt, aus recycelten Materialien und Wollstoffen gefertigt.
Die Carbon-Zierelemente werden aus dem Verschnitt der Aussenteile gefertigt und leisten damit ihren Teil zur Nachhaltigkeit.
autonomes Fahren nach Level 4 möglich
Selbstverständlich bietet der Lotus Eletre sämtliche Assistenzsysteme auf dem neuesten Stand der Technik. Darüber hinaus soll der Wagen dank seiner LIDAR-Technik mit den vier ausfahrbaren Sensoren teilautonom nach Level 4 fahren können. Dazu müssen aber noch die Verkehrsbehörden ihr OK geben und so etwas kann ja bekanntlich dauern.
Fazit
Mit einem Gewicht von unter zwei Tonnen hatten die Entwickler zumindest noch ein klein wenig vom Geist eines Colin Chapman im Kopf, der ja immer auf leichte Fahrzeuge setzte. Das aggressive Design in Kombination mit dem coolen, up-to-date Interieur wird bestimmt seine Liebhaber finden, zumal sein Preis von gemunkelten 100.000 Pfund eher der unteren Range der Mitbewerber entspricht. Da taucht große Konkurrenz für Taycan und Co. am Horizont auf, wenn Anfang 2023 die ersten Lotus Eletre ausgeliefert werden.