Kaum eine Marke (von Ferrari einmal abgesehen) prägte das Renngeschehen der 50er und 60er Jahre so sehr wie Maserati aus Modena. Aber die Fahrzeuge mit dem Dreizack im Grill dominierten nicht nur die Rennstrecken: Mit dem Maserati 3500 GT oder dem Ghibli entstanden grossartige Ikonen der Automobilgeschichte. Doch das ist lange her. Nach vielen wirtschaftlichen Wirren konnte Maserati erst Anfang der 90er Jahre wieder Fuss fassen und bringt seit 2013 ein kleines, aber feines Modell-Portfolio an den Start. Das Einstiegsmodell ist der neue Maserati Grecale GT, den wir zuletzt testen konnten.
Elegante Linienführung auch beim Grecale
Der Maserati Grecale GT besitzt zwar die DNA der italienischen Marke, ist aber kein Sportwagen, sondern tummelt sich im extrem beliebten Segment der Kompakt-SUVs. Von außen betrachtet fällt einem sofort der für Maserati typische, etwas nach vorne gezogene Grill mit dem ikonischen Dreizack auf.
Mit den breiten Hinterbacken und der sanft geschwungenen Seitenlinie hebt er sich wohltuend von dem oft grobschlächtigen Design der Konkurrenz ab. Sozusagen ein Granturismo mit mehr Bodenfreiheit!
Italienischer Stil im Maserati SUV
Diese Eleganz setzt sich auch im Innenraum fort. Hier zeigt der Maserati Grecale, warum italienisches Design der Inbegriff von Stil und Luxus ist.
Bequeme Sitze, gebürstetes Aluminium, feinstes Leder, wohin man schaut und trotz aller Bequemlichkeit zeugen der Anlasserknopf und die Fahrstufen-Einstellung am Lenkrad von der Verwandtschaft zu seinen sportlichen Brüdern.
Absolut auf Höhe der Zeit steuert man sämtliche Funktionen des Wagens über zwei zentrale Displays, wobei der für diese Klasse riesige, 12,3 Zoll große Screen für Multimedia zuständig ist, während das darunter liegende kleinere Display Klimaanlage, Sitze und Lüftung bedient.
Als kleine Reminiszenz an historische Modelle trägt der Maserati Grecale GT noch zusätzlich ein kleines, in Aluminium gefasstes Rundinstrument auf dem Armaturenbrett, das sowohl als Uhr wie auch als Kompass konfiguriert werden kann. Alles in allem ein wunderschöner Mix aus Eleganz und Moderne. Geteilt werden die beiden Bildschirme von vier Tasten, die sozusagen den Ganghebel darstellen.
Durch den großen Radstand ist der Innenraum für diese Klasse nicht nur extrem komfortabel, Platz ist ebenso reichlich vorhanden, auch auf der Rücksitzbank fühlt man sich keineswegs beengt. Das grosse Glasschiebedach trägt zusätzlich zu einem so luftigen Raumgefühl bei, dass man sich eher in der Oberklasse vermutet.
Performance – typisch Maserati
In der Basisversion treibt ein 300 PS starker Vierzylinder den Wagen in 5,6 Sekunden auf Tempo 100, erst bei 240 km/h endet der Vortrieb. Dazu entwickelt der Maserati Grecale GT einen kernigen Sound, der sofort Sportwagen-Gefühle aufkommen lässt.
Den Power-Freaks unter euch sei aber das Top-Modell Trofeo empfohlen, das mit krassen 530 PS auf bis zu 285 km/h beschleunigt. Ein Manko sollte hier nicht unerwähnt bleiben: Selbst bei relativ gemässigter Fahrt (schon soundtechnisch musste der eine oder andere Kickdown sein) war im Grecale GT der Verbrauch nicht unter zehn Liter zu bringen.
Manchmal muss das SUV eben italienisch sein…
Der Maserati Grecale GT ist eine wohltuende, stylische Alternative zu Konkurrenzmodellen wie dem Porsche Macan oder dem BMW X4. Schon in der Basisversion bietet er genug Leistung in jeder Situation und der italienische Chic im Innen- und Außendesign überzeugen selbst ausgesprochene Design-Muffel.
Der Wagen ist die perfekte Wahl für schier jedes Terrain. Er überzeugt genauso beim Familienurlaub wie beim Auftritt vor der Oper. Dass so viel Luxus und Leistung seinen Preis haben, versteht sich fast von selbst. Knapp 73.000 Euro will die Firma aus Modena dafür überwiesen haben und liegt damit nur knapp über der Konkurrenz aus Zuffenhausen und Co.. Wer sich gerne von der Masse abhebt, ist jedenfalls mit dem Maserati Grecale GT gut bedient und macht damit jeden Tag zu etwas “Außergewöhnlichem”.