Zwei noch in der Erprobung stehende Porsche 959 gewannen 1986 gegen eine ganze Armada an getunten Geländewagen und spezialisierten Wüstenvehikeln – sicher einer der eindrucksvollsten Siege der an Erfolgen nicht gerade armen Rennhistorie der Marke. In Erinnerung an diesen Doppelerfolg feiert nun der Porsche 911 Dakar sein Debüt.
Fahrwerk und Reifen
Als erstes fällt einem bei der auf 2.500 Exemplare limitierten Sonderedition die Höherlegung des Fahrwerks um satte 50 Millimeter auf. In Kombination mit den wuchtigen Offroad-Reifen schafft das alleine schon einen ziemlich martialischen Rallye-Look.
Speziell für den Porsche 911 Dakar entwickelt, weisen die Schlappen eine besonders hohe Schnittfestigkeit auf, um auch schweres Gelände bewältigen zu können. Trotzdem sollen sie auch auf der Straße eine sportwagentypische Performance bieten. Mal sehen!
Zusätzlich wurde für den Einsatz abseits üblicher Wege ein Liftsystem verbaut, dass den Wagen um weitere 30 Millimeter anhebt, falls es mal wirklich übel wird. Das beschränkt die Höchstgeschwindigkeit automatisch auf 170 km/h, was aber selbst bei professioneller Handhabung absolut ausreichend sein sollte.
Motor und Getriebe
Motortechnisch ist der Porsche 911 Dakar mit einem drei Liter großen Biturbo-Sechszylinder mit 480 PS und 570 Newtonmetern ausgestattet. Das sind immerhin 80 PS mehr, als das Siegerauto der Rallye Paris-Dakar von 1986 hatte. Dass bei einem Geländewagen alle vier Räder angetrieben werden, versteht sich schon fast von selbst.
Zusätzlich gehören beim Dakar-Elfer auch Wankstabilisierung und Hinterachslenkung zum Serienumfang. Darüber hinaus können über einen Drehschalter am Lenkrad zwei neue Fahrmodi, Rallye und Offroad, gewählt werden, um eine optimale Performance auch abseits der Straße zu garantieren.
Ausstattung und Design
Auf dem Dach besitzt der Porsche 911 Dakar einen 12 Volt-Anschluss, um die Scheinwerfer des optionalen Dachkorbs zu versorgen. Zusätzlich können noch 46 Kilo zusätzliches Gepäck oder Rallye-typische Ausstattung wie Benzinkanister, Sandbleche und Klappspaten aufgeschnallt werden.
Offroadmässig sind auch die knallroten Bergeösen, die Edelstahl-Schutzelemente sowie die serienmäßigen Verbreiterungen von Radhäusern und Schwellern.
Rallye Design Paket
Eine wunderbare Reminiszenz an die Paris-Dakar-Gewinner ist die im optionalen Rallye Design Paket angebotene Zwei-Farben-Lackierung, die mit der damit verbundenen Folierung sehr an die Rothmans-Lackierung der damaligen 959er erinnert.
Natürlich ist der Rothmans-Schriftzug nicht mehr am Auto, dafür hat es Porsche mit „Roughroads“ ersetzt. Passt ja, auch wenn die meisten Fahrzeuge wohl kein Gelände sehen werden. Ein kleiner Wermutstropfen sind allerdings die gut 26.000 Euro, die Porsche dafür verlangt. Damit addiert sich der Kaufpreis auf über 250.000 Euro! Nicht gerade ein Schnäppchen, was aber den Erfolg der limitierten Edition sicher nicht schmälern wird.
Und wer sparen will, sollte sich mal die ebenfalls angebotene Rallye-Folierung für 8.000 Euro ansehen. Auch ein lässiger Look, der perfekt zum Porsche 911 Dakar passt. Wir sind jedenfalls gespannt darauf, ihn in Natura zu erleben.