Normalerweise tingeln die Uhrenwelt und sämtliche Chrono-Afficionados im Frühjahr nach Basel und Genf, um sich die neuesten Kreationen der Uhren-Marken anzusehen. Nach vielen Absagen renommierter Hersteller muss sich die Baselworld erst wieder neu erfinden und so blicken alle auf die SIHH, die seit kurzem unter dem Namen “Watches and Wonders” firmiert.
Diese Messe hat sich zum absoluten Highlight der Uhrenindustrie gemausert und der Baselworld komplett den Rang abgelaufen. Hier kommen die wichtigsten Neuigkeiten, die in diesen Zeiten selbstverständlich digital präsentiert werden.
Gewohnte Extravaganz bei Hublot
Hublot ist ja bekannt dafür, auf Messen außergewöhnliche, extravagante Modelle vorzustellen, die von den bemerkenswerten technischen Errungenschaften der Firma zeugen sollen. Das Highlight des Portfolios ist zweifellos die Big Bang Integral Tourbillon Full Sapphire. Die Ingenieure haben dafür ein synthetisches Sapphire-Material entwickelt, das aus der Big Bang ein einziges Kunstwerk macht. Die Lichtreflexe und das Funkeln der 43mm-Uhr sind einzigartig, aber der Preis von 416.000 Euro ist trotz des Tourbillon so extrem wie die Uhr selbst.
Für “nur” 167.000 Euro gibt es die Big Bang als Orange Sapphire in 45mm Durchmesser beinahe ebenso spektakulär wie die Full Sapphire, jedoch um 250.000 Euro billiger.
Nicht minder auffällig ist die Unico Yellow Magic in strahlendem Gelb. Die polierte Keramik des 42mm Gehäuses ist beinahe unzerstörbar und ein farbenfrohes Statement für ca. 25.000 Euro.
Mega, Omega!
Auch Omega zeigt, was sie als Marke bei verschiedenen Materialien so alles drauf hat. Die Seamaster 300 wirkt in Bronze-Gold jedenfalls sehr edel, und die Seamaster Diver ist in Black-Black ein absoluter Hingucker.
Besonders gefallen uns die Velco Straps mit dem NASA-Logo, die die erst im Januar vorgestellte Speedmaster Moonwatch unglaublich gut ergänzen, auch wenn man gerade nicht zum Mond fliegt.
Neuheiten von Zenith bei der Watch and Wonders
Auch Zenith bietet in ihrem Topmodell der Defy-Linie, der Defy Extreme, ein Velco-Armband, womit man, neben einem Titan- und einem Kautschukarmband, die Uhr jeder Trage-Situation aufs Beste anpassen kann. Zudem wurden die Linien nochmal geschärft, was einen absolut modernen Look in die El Primero-Welt bringt. Der Sekundenzeiger in der Stoppfunktion rast mit der einzigartigen 1/100-Sekundenanzeige förmlich über das Zifferblatt, dass einem schwindelig werden kann.
Wem die Uhr zu wenig Farbe bietet, findet sich im Farbenspiel der Defy Blue wieder, bei der Teile des Uhrwerks in tiefen Blau gehalten sind. In die Farbenlehre von Ettore Pantone einzutauchen kostet bei Zenith 13.100 Euro.
Grüner Luxus bei Audemars Piguet
Auf ein ganz anderes Farbspektrum, nämlich Grün, setzt Audemars Piguet bei der Royal Oak. Das rauchige Grün des Zifferblattes im Sonnenschliff passt jedenfalls hervorragend zur neuen Titan-Ausstattung. Leider teuer für ca. 105.000 Euro!
Noch besser gefällt die limitierte Version in Gelbgold mit dem typischen “Grande Tapisserie” Zifferblatt in grün. Da sind die 75.000 Euro im Vergleich zur Titan-Version nicht mal allzu viel. Bei diesen Preisen von einer Standardversion zu sprechen, verbietet sich fast.
Aber beide Modelle gibt es auch noch mit einem Tourbillon, was die Preise in schwindelerregende 139.000 respektive 170.000 CHF plus MwSt. treibt. Mit Smaragd besetzter Lünette werden sogar 272.000 CHF plus Steuer fällig. Dafür bekommt man aber auch ein außerordentliches Stück Uhrengeschichte.
Trotz fehlender Besucher-Messen im herkömmlichen Sinne hat die Uhrenbranche bei der Watches and Wonders auch dieses Jahr erneut gezeigt, zu welchen Innovationen und kreativen Ideen sie imstande ist. Insofern ist der neue Name Programm. Fest steht: Für Uhrenliebhaber sind etliche unwiderstehliche Stücke dabei, die den bereits bestehenden Uhren-Hype ein weiteres Stück befeuern werden…