„Wein vereint das Simple und das Spezielle, Wein segelt im Seichten und im Tiefen. Wein kann gesoffen und genossen werden, Wein ist bäuerlich und bürgerlich, Wein begeistert Schwachköpfe und Intellektuelle – Wein kann also alles.“
Und weil Wein Kult ist, haben sich vor ein paar Jahren ein paar umtriebige Hedonisten und Weinliebhaber zusammengesetzt und geniales, großartiges, rebellisches, freches Wein-Magazin konzipiert, um nach eigener Auskunft „die Begeisterung für Wein mit der Freude am Leben zu verbinden“. Schluck. Genau: SCHLUCK, das ist der Name dieses erfrischend unkonventionellen Weinmagazins, von dem nun die fünfte Ausgabe erschienen ist.
Das aktuelle Schluck Magazin, das wieder mit Witz, einem gewissen, unverzichtbaren Sarkasmus und mit großer Begeisterung für die Sache geschrieben ist, widmet sich Themen wie Klimawandel und dessen Konsequenzen für die Winzer; es geht um Weinbau in der streitbaren Türkei sowie am Ätna, und Manfred Klimek, der geistreiche Chefredakteur, hat in Anlehnung an den Jungbauern-Kalender den Versuch eines ähnlich frivolen Jungwinzerinnen-Kalenders unternommen. Ganz schön anstößig.
Und das will das Heft auch sein: anstößig, anders und dabei doch den journalistischen Grundsätzen verpflichtet, sauber recherchierte Geschichte abzuliefern. So hat sich sich Julia Klüber, ebenfalls Teil des kreativen Teams und Herausgeberin, in die Toskana aufgemacht, um das idyllische Weingut La Vialla zu besuchen, von dem auch ich mein Olivenöl und meinen Wein beziehe.
Nebenbei gibt es Insider-Tipps für Winzer, deren Weine es sich lohnen, entdeckt zu werden. Insofern ist SCHLUCK zwingend Pflichtlektüre für alle, die Wein lieben und das Leben lieben und die der gediegenen Weinzeitschriften, nun ja, überdrüssig sind.
Dass die Freunde des Magazins trinken können wie die Weltmeister und dabei eine erstaunliche Trinkfestigkeit erweisen, hat sich unlängst beim feucht-fröhlichen Magazin-Release im schönen Münchner Weinlokal „Walter und Benjamin“ gezeigt, wo sämtliche Weine, über die im Heft geschrieben wurde, verkostet werden konnten.
Es war also so, wie eingangs zitiert: „Wein kann gesoffen und genossen werden.“ Schluck. Schluck. Schluck.