Männer, wir müssen reden! Zugegeben, über das eigene Gefühlsleben und das persönliche Wohlbefinden zu sprechen, steht bei vielen Männern nicht unbedingt im Fokus. Der November ist der Monat, um genau das zu ändern: Als „Movember“ („Moustache“ plus November) rückt er seit 2003 weltweit das Thema Männergesundheit in den Mittelpunkt, bei dem die Krebsvorsorge eine zentrale Rolle spielt.
Krankenversicherungsvorstand Martin Fleischer über die Bedeutung von Vorsorgeuntersuchungen für die Männergesundheit
Passend dazu habe ich Martin Fleischer, Vorstandsmitglied der Union Krankenversicherung und der Bayerischen Beamtenkrankenkasse, zum Gespräch getroffen. Er ist der Meinung: Wir alle können Maßnahmen ergreifen, um gesünder, glücklicher und länger zu leben. Im Interview verrät er, welche Rolle persönliche Krebsvorsorge, Früherkennung und Wissen über das individuelle Krankheitsrisiko spielen und wie private Krankenversicherungsangebote auch speziell Männer dabei unterstützen, gesund und fit zu bleiben.
Martin, ich freue mich, dass wir den „Movember“ nutzen, um über das Thema Männer und Gesundheit zu sprechen, denn das machen wir Männer in der Tat viel zu selten. Stell’ dich doch bitte selbst in drei Sätzen kurz vor …
Ich bin Martin Fleischer, 48 Jahre jung – meine Tochter würde sagen „alt“ – und damit im besten Vorsorgealter! Im Konzern Versicherungskammer, der seinen Hauptsitz ja in München hat, bin ich Vorstandsmitglied bei den Kranken- und Reiseversicherern. Ich bin verheiratet, lebe mit meiner Familie im Süden von München am Alpenrand und in meiner Freizeit treibe ich gerne Sport, am liebsten draußen in der Natur in den Bergen.
Was bedeutet Vorsorge für dich als Vertreter eines Versicherungsunternehmens?
Gesundheitsvorsorge ist ein gesellschaftlich höchst relevantes Thema: Zwei von fünf Frauen und rund jeder zweite Mann in Deutschland erkranken an Krebs. Um hier gegenzusteuern sind Vorsorgemaßnahmen und die Früherkennung von Erkrankungen essenziell. Denn je früher ein potenzielles Risiko entdeckt wird, desto früher lässt sich eingreifen. Durch Vorsorge kann also mit wenig Aufwand viel Schaden verhindert werden – dafür wollen wir als Versicherer natürlich sensibilisieren. Wir sehen uns hier in der Rolle eines Gesundheitspartners unserer Kund*innen, für die wir nicht nur im Krankheitsfall einstehen. Die individuelle Gesundheit unserer Versicherten ganzheitlich zu unterstützen – das ist für uns einer der wichtigsten Eckpfeiler, und aus der Warte heraus entwickeln wir unser Angebot.
“Etwa 67 Prozent der Frauen, aber nur 40 Prozent der Männer gehen regelmäßig zur Krebsfrüherkennung.”
Martin Fleischer, Vorstandsmitglied der Union Krankenversicherung und der Bayerischen Beamtenkrankenkasse
Warum liegt dir das Thema Vorsorge besonders bei Männern am Herzen?
Männer und ihre Gesundheit – dieses Thema ist immer noch weitverbreitet mit Tabus behaftet. Über Prostata- und Hodenkrebs wird wenig gesprochen. Frauen ticken da anders, wenn es etwa um Brustkrebs geht. Außerdem sind wir Männer Vorsorgemuffel, das ist auch durch Studien belegt: Bei einer Untersuchung des Robert-Koch-Instituts kam heraus, dass etwa 67 Prozent der Frauen, aber nur 40 Prozent der Männer regelmäßig zur Krebsfrüherkennung gehen. Das ist deshalb besonders bedenklich, da Männer in der Tendenz ungesünder und risikobereiter leben und – wie Statistiken zeigen – auch eine niedrigere Lebenserwartung haben: Männer trinken und rauchen mehr und sind häufiger übergewichtig, gleichzeitig schätzen sie ihren Gesundheitszustand aber positiver ein als Frauen. Vielleicht hat es auch psychologische Gründe, warum Männer sich weniger um ihre Gesundheit kümmern: Das traditionelle Männerbild im Sinne von ‘Ein Indianer kennt keinen Schmerz’ trägt nicht dazu bei, sich die eigene Verwundbarkeit einzugestehen und mehr Vorsorgeangebote zu nutzen. Beim Thema Männergesundheit gibt es also noch einiges aufzuholen.
Der „Movember“ will verstärkt auf Männerkrebsarten aufmerksam machen. Prostatakrebs ist hier ein Stichwort. Insgesamt kursieren viele Halbwahrheiten und Mythen. Kannst du einige davon aufklären?
Prostatakrebs ist mit knapp 25 Prozent aller Krebserkrankungen bei Männern in Deutschland die häufigste Krebsart. Rund 65.000 Männer erkranken daran jedes Jahr. Hodenkrebs ist ebenfalls relevant für Männer, aber deutlich seltener: Nur 1,6 Prozent der Krebsfälle bei Männern sind darauf zurückzuführen. Und Darmkrebs spielt natürlich auch eine Rolle, wenngleich daran ebenso Frauen erkranken können. Aber es stimmt, zum Thema Prostatakrebs kursiert viel Halbwissen. Ein Mythos ist zum Beispiel, dass nur ältere Männer an Prostata- oder Hodenkrebs erkranken. Natürlich steigt mit dem Alter das Risiko einer Erkrankung, das Karzinom kann aber auch jüngere Männer treffen. Deshalb ist eine frühe Vorsorge so wichtig, denn – und hier wären wir schon beim zweiten Mythos – Krebs verursacht vor allem zu Beginn nicht immer Schmerzen. Die Vorsorgeuntersuchung sollte also nicht erst in Anspruch genommen werden, wenn die Beschwerden da sind. Übrigens ist die Prostatauntersuchung, entgegen einem häufigen Irrglauben, nicht unangenehm, sondern läuft in der Regel kurz und schmerzlos ab.
“Krebsvorsorge tut nicht weh, kostet wenig Zeit und rettet Leben!”
Martin Fleischer
Du hast es bei deiner Vorstellung anfangs selbst gesagt und auf mich trifft es auch zu: Wir sind beide in einem guten Vorsorgealter. Welche Rolle spielt das Thema für dich persönlich und welche Vorsorgeuntersuchungen nutzt du?
Ich nehme das Thema Vorsorge persönlich sehr ernst, denn mein Motto lautet ‘Vorsorge tut nicht weh, sondern rettet Leben’. Deshalb bin ich alle zwei Jahre bei einem ganzheitlichen Gesundheits-Check über unser betriebliches Gesundheitsmanagement. Außerdem kenne ich meine persönlichen Risiken und gehe darauf ein: In regelmäßigen Abständen gehe ich zur Darmspiegelung, und ich lasse immer wieder Hautscreenings zur Hautkrebsvorsorge machen. Denn als aktives Mitglied in der DLRG und bei der Bergwacht bin ich viel draußen in der Sonne.
Du bist also ein sehr sportlicher Typ und hältst dich fit. Das ist zur Prophylaxe von Herz-Kreislauf-Erkrankungen ein entscheidender Punkt. Welche Rolle spielt denn der persönliche Lebensstil bei Krebserkrankungen?
Auch bei Krebserkrankungen gibt es bestimmte Risikofaktoren, die man teils selbst in der Hand hat: Die Deutsche Krebsgesellschaft empfiehlt, auf ausreichend Bewegung und eine gesunde Ernährung zu achten sowie möglichst auf Alkohol und Nikotin zu verzichten. Risikofaktoren, die darüber hinaus insbesondere bei Prostatakrebs maßgeblich sind, sind die familiäre Veranlagung und das Alter.
Welche Vorsorgeuntersuchungen sollten speziell Männer und ab welchem Alter wahrnehmen?
Konkret für Prostatakrebs wird ab 45 Jahren einmal im Jahr eine Früherkennungs-Untersuchung empfohlen. Natürlich sind aber auch andere Krebsvorsorgeuntersuchungen wichtig: Mit Blick auf steigende Hautkrebsfälle sind zum Beispiel das Hautscreening sowie Vorsorgeuntersuchungen für Darm- und Hodenkrebs ebenfalls zu empfehlen. Selbstverständlich sollten auch allgemeine Ganzkörper-Check-Ups sowie der regelmäßige Besuch beim Urologen stattfinden. Und: Früherkennung für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, die noch vor Krebs die häufigste Todesursache sind. Was konkret sinnvoll ist, hängt natürlich immer von der persönlichen und familiären Veranlagung ab. Deshalb sollte jeder seine persönlichen Risiken kennen und entsprechend vorsorgen.
“Unseren Kund*innen soll es so einfach wie möglich gelingen, für sich vorzusorgen. Deshalb bieten wir auch digitale Gesundheitsservices an.”
Martin Fleischer,
Was kann beim Thema Gesundheitsvorsorge speziell die private Krankenversicherung bieten?
Wir bieten spezielle Vorsorge-Tarife an, sowohl über die private Krankenzusatzversicherung als auch im Rahmen der betrieblichen Krankenversicherung, bei der der Arbeitgeber für seine Mitarbeitenden die zusätzliche private Absicherung finanziert. Diese umfassen unter anderem Schutzimpfungen, die professionelle Zahnreinigung, vor allem aber auch Vorsorgeuntersuchungen. Dadurch können Versicherte zusätzliche Check-ups unabhängig vom Alter, dem Untersuchungsintervall oder der Häufigkeit in Anspruch nehmen, die von der gesetzlichen Krankenversicherung nicht bezahlt werden. Insbesondere für Personen, die zu Risikogruppen für eine bestimmte Erkrankung gehören, ist so eine zusätzliche private Absicherung sehr interessant. Darüber hinaus bieten wir digitale Gesundheitsservices an, die die Konsultation beim Facharzt schneller und effizienter gestalten. Ein Versicherter muss sich dadurch nicht tage- oder wochenlang gedulden, bis er endlich einen Facharzt-Termin vor Ort bekommt.
Was ist beim Thema Männer und Gesundheitsvorsoge deine zentrale Botschaft?
Vorsorge muss ganzheitlich und nachhaltig gedacht werden. Meine Botschaft lautet deshalb: Männer, haltet euch fit, sorgt für eine ausgewogene Ernährung und für ausreichend Schlaf! Ich kann nur allen raten, auf ihren Körper zu achten, Warnsignale ernst zu nehmen und die Maßnahmen zur Vorsorge unbedingt auch zu nutzen.
Krebsvorsorge ist besser als Nachsorge
Martin Fleischer hat recht! Auch ich weiß aus Erfahrung, dass Krebsvorsorge nicht weh tut, ihr damit aber gezielt etwas dafür macht, das Risiko einer Krebserkrankung dramatisch zu senken. Mein nächster Termin für die Prostata-Vorsorge steht bereits im Kalender. Also Männer – macht es wie ich, sorgt vor und blickt unbesorgt in die Zukunft!
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