Graf von Faber-Castell ist der Name, der sofort fällt, wenn es sich um luxuriöses Schreibgerät handelt. An deren Spitze findet man in regelmäßigen Zyklen den sogenannten “Pen of the Year”, bei dem Faber-Castell sein über Jahrhunderte erworbenes Wissen und Erfahrung bei diesen bündelt. Seit mittlerweile über 15 Jahren produziert die Marke eine streng limitierte Sonderserie von 575 Füllfederhaltern und 125 Tintenrollern. Gewidmet sind sie Jahr für Jahr einem Volk, das die Geschichte der Welt oder eine ganze Epoche geprägt hat.
Der „Pen of the Year“ des Jahres 2022 ist den Azteken gewidmet, die vor vielen hundert Jahren das Angesicht Süd- und Mittelamerikas verändert haben. Passend für ein kriegerisches Volk wirkt das Schreibgerät sehr martialisch. Die unzähligen Totenschädel auf dem anthrazitgrauem Schaft sind inspiriert von den Opfermauern im Templo Mayor, die für die vielen, vielen Menschenopfer stehen, die die Azteken ihren Göttern brachten. Bei genauerem Hinsehen findet man noch sehr viel mehr Details, die Hinweise auf die damalige Kultur und Religion geben.
So ist die Verschlusskappe dem Kaktus nachgeformt, auf dem ein Adler dem Volk den Platz zeigte, auf dem sie siedeln sollen. Dieser Adler findet sich in Türkis gefräst auf dem Kappen-Kopf. Türkis ist nur einer der zwei Steine die in der Azteken-Kultur mythische Bedeutung haben. Der zweite ist Obsidian, dieser dunkle, gläserne Stein, aus dem früher Waffen und Spiegel hergestellt wurden.
Beim “Pen of the Year” von Faber-Castell ist das Griffstück aus dem Gestein vulkanischen Ursprungs gefertigt. Am Endstück des Füllfederhalters findet man hingegen wieder einen Türkis-Stein, der dieses Mal den Gott der Totenwelt darstellt, den in der mexikanischen Mystik immer noch wichtigen Gott, der am Dia de los Muertos verehrt wird. Der absolute Top-Schreiber von Faber-Castell verspricht nicht nur höchsten Schreibgenuss, sondern führt eben auch tief ein in die Mystik dieses einstmals so mächtigen Volkes.
Leider hat dieses mehr Schmuckstück als Schreibgerät seinen Preis: 4.500 Euro verlangt Faber-Castell für den Füllfederhalter, 4.200 Euro für den Tintenroller. Für den Sammler ist er sicher trotz des Preises ein unbedingtes Must-Have, Otto Normalverbraucher wird sich eher beim den günstigeren, aber nichtsdestotrotz genauso gut schreibenden Exemplaren umsehen.
Ein weiteres Highlight aus dem Faber-Castell-Sortiment ist übrigens der als Stifthalter dienende Elefant aus Naturleder. Der kleine Riese, den es in mehreren Farben gibt, wird von einer kleinen italienischen Manufaktur in Umbrien in liebevoller Handarbeit gefertigt. Der sieht nicht nur hübsch aus am Schreibtisch, man bringt auch eine Menge Stifte unter. Eine schöne Geschenkidee…
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Er wird in Umbrien hergestellt.
Er wird in einer kleinen italienischen Manufaktur aus Umbrien hergestellt.