Vielen Leuten ist Tulum schon wieder viel zu überlaufen… Die Frage ist daher, wohin man reisen könnte, um noch das ursprüngliche Mexiko zu erleben. Die gute Nachricht: Ich habe es gefunden, in Holbox, einer sandigen Insel an der Nordküste der Halbinsel Yucatán.
Die Anreise ist allerdings etwas beschwerlich. Man muss von Cancun aus ein Auto oder Taxi mieten, damit nach Chiquilla, von dort auf die Fähre nach Holbox umsteigen und die letzten Meter bis zur Unterkunft mit einem Golfkart fahren. Und hier sind wir schon bei der zweiten guten Nachricht: Es gibt keine Autos auf Holbox!
Außerdem hat es sich immer noch den Charme eines Fischerdorfs bewahrt, das es früher einmal war. Die Straßen sind nicht geteert, das Meer ist noch überall zu riechen und auch die kleinen Geschäfte sind unberührt von den großen, allgegenwärtigen Marken.
Man erlebt das wahre Mexiko, kein zweites Billig-Miami wie in Cancun und auch keinen Ibiza-Ableger für die New Yorker Hipster wie in Tulum. Wird das so bleiben? Das ist die Frage, denn das Meer ist schöner wie in Tulum, die Strände sind einsamer und der Sand ist fein wie Mehl.
Das wird einem bei der Ankunft im Hafen noch nicht so klar, denn die Einfahrt führt über die Mangroven-Gegend der Insel, aber auf der anderen Seite der Insel öffnet sich ein Karibikstrand wie im Bilderbuch, kilometerlang und alles andere als überlaufen.
Dazu liegt vor einem ein 28 Grad warmes Meer, türkisgrün leuchtend. Überhaupt ist die Natur ein grosser Trumpf. Davon kann man sich am besten bei einer Inseltour überzeugen. Es gibt viele kleine Agenturen in dem Städtchen, die Ausflüge aller Art anbieten.
Und eine Inseltour möchte ich dringend empfehlen. Wir haben uns für die Agentur VIP Holbox entschieden – eine gute Wahl. Zwar fuhren wir dieselben Plätze wie die anderen Boote ab, aber unser Schiff schien das stabilste zu sein – nicht unbedeutend für einen Ausflug aufs Meer.
Auch kannten die beiden Führer, Erik und Pablo, die besten Angelplätze nordöstlich von Cabo Catoche – hier verläuft übrigens die Grenze zwischen dem Golf von Mexiko und der Karibik. Jedenfalls konnten auch wir einen Fisch nach dem anderen aus dem Wasser fischen, darunter auch sehr leckere Snapper.
Die nächste Station unseres kleinen Ausflugs war Schnorcheln in Los Cuevones, wo die Steine am Meeresboden kleine Höhlen bilden. Hier hab ich zum ersten Mal Meeresschildkröten gesehen – der Hammer! Und während wir noch schnorchelten, bereiteten die Capitanos schon mal das Mittagessen vor: Ceviche!
Die nächste Station: Mittagspause in der Lagune Santa Paula, umgeben von Mangroven, und inmitten unberührter Natur… Definitiv nicht von dieser Welt!
Schon beim Aussteigen tummelten sich unzählige Katzenwelse um die Füße. Überall schwammen Pelikane auf dem Wasser und über uns kreisten Fregattvögel. Ein besonderer Ort!
Viel zu schnell brachen wir wieder auf, aber wir mussten noch um die halbe Insel fahren. Dass wir auf der Rückfahrt noch Delfine und sogar einen aus dem Wasser springenden Manta sehen konnten, machten den Trip perfekt.
In der Saison von Mai bis Juli tummeln sich übrigens sogar die riesigen Walhaie in den nahrungsreichen Gewässern… Also, worauf wartet ihr noch?
Da ihr euch jetzt sicher fragt, wo man denn auf dieser traumhaften Insel übernachten kann und soll, folgen im zweiten Teil die Hotelempfehlungen…