In Mailand gibt es wie in jeder internationalen Stadt die verschiedensten Restaurants zu besuchen. Ich bevorzuge natürlich: Italienisch. Außerhalb Italiens werden die regionalen Küchen oft gemischt, aber hier in Mailand kann man noch die typischen regionalen Besonderheiten bekommen. So gibt es beispielsweise im „Il Gulo“ nahe des Corso Como römische Spezialitäten wie cacio e pepe, also Pasta mit Cacio Käse und Pfeffer oder auch Tagliatelle alla carbonara vegetale, wobei die Pasta natürlich hausgemacht ist. Die Mailänder Küche ist allgemein weniger schwer, wobei man nach Pasta als Primo und Braten als Secondo bei der Nachspeise schnell an seine Grenzen stößt.
LATTERIA SAN MARCO
Fast wie bei Mamma isst man in diesem Restaurant. Früher ein altes Milchgeschäft steht man jetzt beim Eintreten sofort im Gastraum. Von den Gästen an den vielleicht 5 Tischen interessiert beäugt, wird man von der Chefin in Beschlag genommen, die einen auch gleich an den Platz bringt. Wenn denn Platz ist! Aber da keine Reservierung möglich ist, muss man einfach auf gut Glück vorbeischauen. Das Essen des Patrone in der Küche ist es jedenfalls wert. Sehr regional ausgerichtet setzt er hauptsächlich auf den puren Geschmack der Ingredienzen und verzichtet dabei auf Chi-Chi. Sehr gerne kommt er auch nach getaner Arbeit zu den Gästen, um sich nach ihrer Zufriedenheit zu erkundigen.
OSTERIA DEL BINARI
Im Navigli-Viertel, gleich neben den S-Bahn Gleisen, liegt versteckt sicher eines der gemütlichsten Lokale Mailands. Gerade der Garten ist in der warmen Zeit ein Gedicht. Man sitzt unter bewachsenen Pergolen und lässt sich von den sehr aufmerksamen Kellnern verwöhnen. Schon zu Beginn wird rohes Gemüse mit Olivenöl auf den Tisch gebracht. Dazu reicht man hauchdünnes Brot. Alles schmeckt so gut, dass man aufpassen muss, nicht schon vor dem Essen satt zu sein. Apropos Essen .. Hier gibt es all die Köstlichkeiten der Mailänder Küche, wie Risotto Milanese und Ossobucco. Da wird es eng fürs Dolce, aber ein Espresso tut’s manchmal auch. Auch wenn die vorbeifahrenden Züge manchmal stören, ist diese Osteria ein absolutes Muss!
DA GIACOMO
Auch ein Muss zumindest für den Fischliebhaber ist „Da Giacomo“. Jeder Mailänder war schon mal da – oder hat zumindest schon davon gehört und George Clooney war auch schon da. Man sitzt zwar ein bisschen beengt, aber dafür ist der Service sehr nett. Und wo wird einem heutzutage noch der Dessert-Wagen herbeigeschoben? Das Ambiente ist herrlich altmodisch und die Gerichte sind von bester Qualität. Man zahlt beim Rausgehen bei der Dame des Hauses und sollte auch gleich ein Taxi ordern, weil es in der Gegend nicht immer einfach ist, eines zu finden. Bestellnummer nicht vergessen!
PIZZERIE
Manchmal muss es nicht ein großes Mahl sein, manchmal tut es einfach auch ’ne Pizza. Es gibt natürlich ungezählte Pizzerie in der Stadt. Ich möchte nur zwei herausheben, die ich selbst ausprobiert habe und jedes Mal super zufrieden war. Will man draußen sitzen, schätze ich sehr die Pizzeria gegenüber der Marc Jacobs Bar. Die Pizze sind gut, man sitzt schön mit Blick auf besagte Bar und die Kirche gegenüber, und die Preise sind auch fair.
Ist das Wetter mal nicht so schön oder zu kalt, gehe ich gerne zu „Da Cecco“. Die Pizza schmeckt hervorragend, man sitzt gemütlich an Holztischen mit karierten Tischdecken, und der Herr des Hauses ist ein aufmerksamer Gastgeber. Die Preise der Pizze bewegen sich zwischen 6 und 10 €, für Mailand ein sehr günstiges Essen.
EATALY
Ein weiteres kulinarisches Highlight ist das Eataly am Corso Como. Hier kann man nicht nur alles, was Italien an Köstlichkeiten zu bieten hat, auf 3 Stockwerken kaufen, sondern auch in verschiedenen Restaurants direkt probieren. Dieses neue Konzept hat sich dem Slow Food Prinzip verschrieben und bietet auch nach biologischem Standard erzeugte Waren an. Nachdem man sich die Herstellung von frischer Pasta und Mozzarella hat zeigen lassen, kann man sofort in den Restaurants probieren. Im Erdgeschoss gibt es Pizza und Pasta, natürlich selbst hergestellt; im 1. und 2. Stock Fleisch und Fisch. Danach heißt es Augen zu beim Rausgehen, sonst bleibt man noch bei den ebenfalls selbst hergestellten Süßigkeiten hängen.