Wer in München wohnt, kennt das: An den schönen Winterwochenenden steht man schon bei der Fahrt in die Skigebiete kilometerlang im Stau. Und auf dem Heimweg wird es nicht besser. Ich war vergangenes Wochenende allerdings mal nicht auf den altbekannten Pfaden unterwegs, sondern habe mich im Allgäu, genauer gesagt im Kleinwalsertal, umgesehen.
Mein Ziel war das Skigebiet am Ifen, das erst kürzlich für etliche Millionen aus seinem Dornröschenschlaf geholt wurde. Während München wolkenverhangen war, empfing mich hier strahlender Sonnenschein. Im Gegensatz zu vielen anderen Skigebieten ist hier die Talstation nicht ein reiner, ins Gelände betonierter Zweckbau, sondern passt sich mit seiner charmanten Holzverkleidung perfekt an die Gebäude der Umgebung an.
Die Technik ist trotzdem auf dem modernsten Stand und so geht es ohne Wartezeiten in Rekordzeit auf den Ifen mit seiner modernen, architektonisch gewagten Gipfelstation.
Traumhafte Pisten, tolle Abfahrten im Kleinwalsertal
Von hieraus starten nicht nur landschaftlich wunderschöne Pisten – man findet in nur wenigen Aufstiegsminuten herrliche Freeride-Abfahrten. Statt der heutzutage üblichen Pistenhektik kann man hier noch seine eigenen Spuren ziehen und im Tal gemütlich mit dem Bus zurück zur Talstation shutteln. Genial!
Spitzengastronomie im “Tafel & Zunder”
Ist man nach ein paar Abfahrten wieder oben angekommen, solltet ihr nicht versäumen, ins ebenfalls neu gebaute Gipfelrestaurant namens “Tafel & Zunder” einzukehren, das eine gelungene Mischung aus modernsten Stilelementen mit alten Baustoffen darstellt. Viel Glas schafft atemberaubende Ausblicke auf die umliegende Bergwelt, während Holz aus alten Ställen an den Wänden für behagliche Gemütlichkeit sorgt.
Obwohl es für viele Skifahrer beim Essen immer schnell gehen muss, bietet die Karte des Hauses einfache Gerichte auf hohem, übrigens Bio zertifiziertem Niveau. Sogar an die Vegetarier hat man – neben etlichen Salatvariationen – mit einem vegetarischen Burger gedacht, der sogar mich als Fleischfanatiker überzeugte.
Die Pizzen sind ein Kapitel für sich. Bruno, der Pizzaiolo, stellt, wie es sich für einen echten Italiener gehört, natürlich Teig und Soße selbst her – und das schmeckt man.
Der Kaiserschmarrn ist ein Traum
Ihr solltet allerdings noch ein bisschen Platz im Magen lassen, denn auch den Kaiserschmarrn müsst ihr unbedingt probieren. Weich, fluffig, mit einer mega leckeren Karamellkruste kommt er aus der Küche. Das sollte genügend Kraft für den Nachmittag geben.
Der Legende nach sollen übrigens auf dem Plateau beim Ifen Drachen ihr Unwesen getrieben haben; heutzutage würden sie sich wohl im Tafel & Zunder einnisten und nur schwer vertreiben lassen. So ging es jedenfalls mir; ich war kaum mehr zum Skifahren zu überreden.
Den Ifen als Skigebiet solltet ihr euch jedenfalls merken, zumal es von München nur zwei Stunden Fahrt sind. Die Liftkarten sind übrigens günstiger als in vielen anderen Gebieten.