Habt ihr euch auch schon gefragt, wo die ganze Hip Crowd, die im Sommer die Beach Clubs von Ibiza bevölkert, ihren Winter verbringt? Ich mich jedenfalls schon! Nicht etwa auf der Skipiste, sondern in Tulum, dem mexikanischen Pendant jenseits des Atlantiks. Leider kein Geheimtipp mehr, aber trotzdem nach wie vor ein cooler Hangout für uns Teilzeit-Aussteiger!
30 Grad Lufttemperatur, Badewannen warmes Wasser, wilde weiße Strände und Palmen, wohin das Auge sieht – so stellt man sich die Karibik vor. Und genauso schön ist Tulum. Wie so häufig haben auch diesen wunderschönen Platz die Hippies entdeckt. Da die Ruinen der Maya starke Energieplätze sind, kamen noch viele Esoteriker dazu und mit der Zeit entwickelte sich eine bunte, lebendige Bevölkerung, die Tulum geprägt und dem Ort das gewisse Etwas verliehen haben. Hier vereint sich das karibische Hang loose mit esoterischen und mexikanischen Einflüssen, gewürzt durch die vielen amerikanischen Aussteiger, die sich hier verwirklichen wollten.
Mittlerweilen ist der Charme vergangener Tage etwas dem Big Business gewichen. Das Preisniveau einzelner Restaurants liegt schon auf europäischem Großstadt-Niveau, allerdings ist auch die Qualität extrem hoch und nicht unbedingt mit dem Rest des Landes vergleichbar.
The place to be zum Essen ist das Hartwood, das wie viele andere Standrestaurants in Tulum am offenen Feuer grillt und auf traditionelle Maya-Küche setzt. Leider ist es seit einer Empfehlung der „New York Times“ extrem überlaufen, drum ist es etwas kompliziert, im Vorfeld einen Tisch klar zu machen. Entweder man geht früh zum Essen, oder aber man geht gegen 14.15 Uhr zum Lokal, um für denselben Abend zu reservieren. Das war uns ehrlich gesagt zu unspontan, darum können wir den exzellenten Ruf des Lokals nicht aus eigener Erfahrung bestätigen. Es war jedenfalls jeden Abend voll.
Dafür besuchten wir das argentinische Restaurant Casa Banana, dessen hervorragende, schmackhafte Küche uns umgehauen hat. Schon die Vorspeisen, Crispy Calamari mit zweierlei Dips und die Spieße mit Rind und Shrimps, waren köstlich. Auch der lauwarme Oktopus-Salat mit süßscharfer Sauce schmeckte göttlich. Auch das über dem Holzfeuer gegrillte Entrecote ließ keine Wünsche offen. Ganz zu schweigen von der Nachspeise, einer Crema Catalan mit Vanille – zum Niederknien! Übrigens sind auch hier keine Reservierungen möglich; ihr müsst also früh kommen oder noch Platz in der kleinen, aber gemütlichen Bar nehmen. Unbedingt Bargeld mitbringen, denn die Casa Banana akzeptiert wie das Hartwood keine Kreditkarten.
Ein weiterer Restaurant-Tipp ist das Gitano. Hier wird verfeinerte mexikanische Küche in einem sensationellen Ambiente, mit Kerzenleuchtern in den Bäumen und Live Musik, geboten.
Auch die atmosphärische Bar mit einer riesigen Diskokugel ist einen Besuch wert – Demi Moore und Orlando Bloom waren übrigens auch schon da.
Da wir gerade beim Thema Bar sind: Die Bar des nahe gelegenen Casa Jaguar müsst ihr sehen, vor allem die Blumen-Arrangements scheine eine Leidenschaft der Besitzer zu sein.
Und der Garten, in dem die Speisen serviert werden, ist wildromantisch angelegt.
Für den kleinen Hunger bietet sich die Taqueria Tacolum an. Gegenüber dem Amansala Hotel bietet es Tacos in allen Variationen in einem netten, schön gestylten Ambiente.
Solltet ihr dann auch mal nach Tulum City kommen, empfehle ich euch die Cantina Encanto. Schon die Bar mit dem langen Holztresen offeriert geniale Tequila- und Mesqual-Drinks. Aber ihr müsst unbedingt die Küche ausprobieren! Ich kann mich nicht erinnern, jemals so gut mexikanisch gegessen zu haben. Und für eine mexikanische Kleinstadt sitzt man auch noch erstaunlich schick. Der einzige Wermutstropfen ist die etwas chaotische Bedienung. Und danach noch auf ein Eis ins Panna e Chocolata.
Manche sagen, es ist das beste Eis Mexikos.