Zürich ist für mich eine der schönsten und lebenswertesten Städte weltweit. Wo sonst gibt es gleich hinter einer der besten Einkaufsstraßen Europas eine Promenade direkt am See sowie Strandbäder, Bootshäfen und Strandcafés? Man kann sozusagen mit dem Boot direkt in eine Großstadt fahren! Und nicht zu vergessen die Berge, die nur eine Stunde Fahrt entfernt sind. Besser geht es wirklich nicht (wenn man mal das Preisniveau in der Schweiz außen vor lässt).
Auch kulinarisch spielt Zürich in der ersten Liga – nicht nur wegen der weltberühmte Schokolade, auch Züricher Geschnetzeltes und Fischknusperli sind weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt. Doch die Stadt kann viel mehr: Abseits der Touristenpfade zeigt sich eine neue, frische Gastro-Szene.
Ich hatte kürzlich die Möglichkeit, in diese coole, lässige Küche hinein zu schnuppern und war riesig überrascht. Einer dieser neuen Köche aus Zürich, Pascal Schmutz, übrigens Sterne dekoriert, setzte die Klassiker der Schweizer Küche in einen neuen Zusammenhang.
Als erstes gab es Fondue, aber nicht so, wie man es kennt, mit Käse oder Fleisch. Nein, zuerst wurde am Tisch eine in Zürich hergestellte Wurst, der Stadtjaeger, im Topf angebraten, mit Craftbier aus der Stadt abgelöscht, danach kam ein Selleriepüree hinzu und zum Schluss Käse, Croutons und Salat.
Als nächster Gang wurde ein Gin-Tonic Zander kredenzt. Schmeckte wie eine Art Ceviche mit leicht orientalischem Touch, experimentell und gleichzeitig super gut.
Der Hauptgang war wieder die Abwandlung eines Züricher Klassikers, dem Kalbsgeschnetzelten mit Rösti, genannt Kalbs-Rösti to go. Um es kurz zu machen: Für mich war es nicht to go, sondern zum Reinlegen!
Auch die Nachspeise orientierte sich an zwei Klassikern, Luxemburgerli und Bircher Müsli, die ebenso in einen neuen Kontext gebracht wurden. Wenn klassische Gerichte so umgesetzt werden, braucht einem um die Europäische, und speziell die Schweizer Küche, nicht bange zu werden.
Wenn ihr jetzt angefixed seid, solltet ihr euch den September nächsten Jahres dick im Kalender anstreichen. Denn dann findet wieder, wie schon dieses Jahr, ein Foodfestival in Zürich statt. Dann kochen Sterneköche in Boazn und anderen Etablissements und die ganze Stadt dreht sich nur ums Essen!
Das werde ich mir auf jeden Fall anschauen, denn Zürich ist einfach immer eine Reise wert, allein schon kulinarisch.