Jesper Munk ist eine coole Socke. 22 Jahre alt, Halbdäne und ein begnadeter Songwriter, ausgestattet mit einer nach vielen Zigaretten und Whiskey klingenden Stimme, die einen umhaut. Mit seiner ersten Platte “For In My Way It Lies“ (2013) startete Jesper voll durch, wurde gar mit dem Briten Jake Bugg und wegen seines Äußeren mit Justin Bieber verglichen, auch wenn ihn der Vergleich mit dem Teenie-Star nicht besonders gefreut haben dürfte. Was Jesper aber gelungen ist, ist, dass er den Blues unter die Kids gebracht hat, und das hammermäßig.
Gut eineinhalb Jahre nach seinem gefeierten Debüt ist nun das neue Album “Claim” auf dem Markt, diesmal beim Mega-Label Warner. Und wieder vergleicht man Jesper Munk – etwa mit den frühen Black Keys, Alex Turner von den Arctic Monkeys oder Jack White. Letztlich geht es nur darum, eine Vorstellung zu bekommen, mit was für einem Mega-Talent man es hier zu tun hat.
Seine Single “Courage to love” ist Punkrock pur, den Song hat er übrigens mit Jon Spencer produziert. Aber Jesper kann auch anders: Ruhigere Tracks wie “Morning Coffee”, das mit Sepalot produzierte “Shakespeare & Heartbreak”, das traumhaft schöne “Guilty” oder das düstere “Soldier of Words” zeigen, dass hier, egal was der Junge aus München singt, immer echte Emotionen durchstrahlen… Und ständig hat man Bilder im Kopf: Bei “101 Proof” denke ich automatisch an das schräge Kultkino von Quentin Tarantino. Es dürfte also nur eine Frage der Zeit sein, bis Jesper Munk auch in Amerika durchstartet… Er hat nämlich alles, was es dafür braucht. Glaubt ihr nicht? Dann schaut euch mal dieses Video an!
Jesper Munk, Claim. Erschienen bei Warner.
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