Raus in die Natur, in die Berge und am besten hoch hinaus – das ist für viele Städter wie mich ein elementares Bedürfnis. Als Münchner ist man da privilegiert, denn ringsum bieten etliche Seen samt Berge die perfekte Erholung am Wochenende. Eine perfekte Destination am Tegernsee ist das Berghotel Altes Wallberghaus.
Die Alternative ist, bei weitaus angenehmeren Temperaturen in den Bergen zu wandern, auf einer Hütte einzukehren und am besten gleich dort zu übernachten. Sind die ganzen Wanderer und Mountainbiker wieder auf dem Weg nach unten, kehrt dort eine Ruhe ein, die man heutzutage nur noch selten findet. Allerdings sind viele dieser Häuser weder im Hinblick auf Übernachtung noch auf Essen auf einem Niveau, der uns verwöhnten Grossstädtern zusagt.
Ganz anders das Berghotel Wallberghaus zwischen Wallberg und Setzberg gelegen. Seit nunmehr 120 Jahren steht es dort und wurde erst letztes Jahr von Korbinian Kohler, der auch dem Hotel Bachmair Weissach zu neuem Glanz verholfen hat, behutsam renoviert. Trotz der Modernisierung hat es seinen ursprünglichen, wunderbaren Charme behalten.
Man übernachtet in beispielsweise Zwei-Bett-Zimmern in antiken Betten. Alles ist trotz der alpenländischen Anmutung sehr clean gehalten. Wie auch auf anderen Hütten üblich, liegen Dusche und Toilette am Gang und werden gemeinschaftlich genutzt. Die Sauberkeit und Qualität entsprechen eher einem Sterne-Hotel als einer einfachen Alpen-Vereinshütte.
Jetzt aber schnell auf die mittlerweile leere Terrasse und dort mit einem Drink in der Hand die ganze Grossartigkeit der Bergwelt genießen, bevor Punkt sieben Uhr die Kuhglocke zum Abendessen läutet.
Mit dem opulenten, bayerisch gehaltenen 3-Gänge-Menü wird auch der hungrigste Wanderer satt. Geschmacklich war alles auf höchstem Niveau, und ich habe selten einen so guten Schweinebraten gegessen.
Auch die bayerischen Schmankerl als Vorspeise und der das Menü abschliessende Kaiserschmarrn waren ein Genuss. Rundum bestens versorgt fielen wir in unsere Betten und schliefen sofort ein; die gute Bergluft lässt einen bekanntlich tief und fest schlafen. Am nächsten Morgen stärkten wir uns am opulenten Frühstücksbüffet, bevor wir die umliegenden Berggipfel erkundeten.
Ich empfehle euch den Risserkogel, für den ihr in etwa zwei Stunden Fußmarsch einkalkulieren müsst. Wo wir gerade beim Wandern sind: Ihr könnt das Alte Wallberghaus entweder über die Bergstation der Wallbergbahn in etwa 20 Minuten erreichen, oder ihr steigt in gut zwei Stunden von der Talstation hoch.
Wir sind mit den Mountainbikes hochgefahren, wobei ich euch die elektrogestützte Variante empfehle, denn der Weg ist ziemlich steil und mit gut 800 Höhenmetern auch mega anstrengend. Denkt bitte daran, dass ihr euer Gepäck ebenfalls mit hoch schleppen müsst!
Für welche Anreise ihr euch auch entscheidet – oben fällt jeder Stress, jede Anspannung von euch ab, versprochen! Ein Wochenende im Wallberghaus, das ist wahre Erholung!
Berghotel Altes Wallberghaus
Wallberg 2
83700 Rottach-Egern
Tel. 08022/ 7056979.