Im Sommer sieht man ja regelmäßig schöne Oldtimer, die hochglanzpoliert an diversen Ausfahrten teilnehmen. Die Herausforderung dabei besteht meist darin, mit einer Hand am Lenkrad den Zuschauern zuzuwinken.
Aber eine Rallye im Winter, bei Eis und Schnee, gespickt mit Sonderprüfungen – das fordert den wahren Oldtimer-Freak, der sein altes Blech entsprechend im Griff haben sollte.
So geschehen und gesehen bei der Schwarzwald Winter Challenge, die alljährlich vom Dominic Müller, seines Zeichens Oldtimer-Liebhaber und Chef des Hotels Ritter Durbach, veranstaltet wird. Massive Schneeeinbrüche hatten zuvor dafür gesorgt, dass viele Strecken gesperrt wurden, deshalb war bis kurz vor der Veranstaltung nicht klar, welche Strecken des Roadbooks tatsächlich machbar waren. Aber – als im grünen Bereich!
Nachdem ich aus terminlichen Gründen erst am zweiten Tag dabei sein konnte, stieß ich erst an der Kart-Bahn Urloffen zum Teilnehmerfeld. Hier wurde ich schon vom Quietschen der Reifen und diesem ganz besonderem Geruch heißer Motoren empfangen.
Wie schon die Geräusche vermuten ließen, kamen die Jungs nicht mal auf die Idee, ihr altes Schätzchen zu schonen… Ganz im Gegenteil: Die meisten fuhren, als ginge es um die Weltmeisterschaft auf Asphalt.
Noch voll Adrenalin ging es sofort in die nächste Prüfung, bei der man anhand einer beim Start ausgehändigten Karte verschiedene Punkte abfahren musste. Gar nicht so einfach, denn wenn man sich einmal verfranzt hat, kommt man nur schwer in die richtige Reihenfolge. Beim darauffolgenden Mittagessen hatte man dann Zeit, sich über die Strecke und ihre Schwierigkeiten auszutauschen.
Ich habe die Gelegenheit genützt und mich im Fuhrpark umgesehen. Neben der üblichen Armada von 911ern – hier allerdings auch einige mit Rallye-Fahrwerk – gab es die Creme della Creme an historischen Rallye-Fahrzeugen zu bestaunen. Sogar einen Lancia Stratos im klassischen Alitalia Look gab es zu bestaunen. Genial!
Da tat es fast schon weh, wie die Fahrer mit diesen außergewöhnlichen Fahrzeugen durch die Kiesgrube hetzten, wo sie auch noch im Kies driften sollten. Ähnlich spektakulär war der Slalom auf dem Flughafen Offenburg. Aber dafür wurden die Autos schließlich gebaut.
Der Tag endete mit einer Gleichmäßigkeitsprüfung auf Schloss Staufenberg, wie es sich für eine Winter-Challenge gehört, im Schnee. Im Schlosshof erwartete uns schon das Team vom Hotel mit einem Lagerfeuer, wo sofort die “Benzin”-Gespräche losgingen. Man merkte, dass bei dieser Challenge die absoluten Petrolheads am Start waren. Passend für ein Männertreffen gab es Würste und Speck zum Selbstgrillen am Spieß!
Man hätte fast den Eindruck gewinnen können, dass der eine oder andere trotz Schnee und Kälte lieber draußen geblieben wäre statt das Abendessen zu genießen, auch das perfekt vom Hotel Ritter Durbach vorbereitet. Überhaupt: Ein großer Pluspunkt der Schwarzwald Winter Rallye ist, dass der Endpunkt eines jeden Tages das Hotel Ritter Durbach war.
Bei vielen Rallyes ist es so, dass man jede Nacht in einem neuen, mehr oder weniger schönen Haus nächtigt. Hier empfängt einen nach einem wirklich anstrengenden Tag ein Top-Hotel mit all seinen Annehmlichkeiten. Am letzten Abend zeigte auch die Küche ihre ganze Klasse und tischte ein gigantisches Menu auf. Kein Wunder, dass sie von Michelin mit einem Stern ausgezeichnet wurde.
Doch zurück zu dieser Wahnsinns-Rallye: Der letzte Tag hatte es noch einmal in sich. Auch wenn die Prüfungen nicht so spektakulär waren wie in den Tagen zuvor, musste man sich bei diversen Zeit- und Gleichmäßigkeitsfahrten hoch konzentrieren.
So kam, wie es kommen musste: Mitten in einer Prüfung habe ich meinen Fahrer nach links geschickt, statt auf der Strecke zu bleiben. Lieber Rainer, dafür kann ich mich nicht genug entschuldigen!
Es gäbe noch so vieles zu erzählen – dass wir unsere eigene Vase in einer Glasbläserei gestalteten oder dass wir im Winter auf einer Sommerrodelbahn fuhren.
Am besten ihr fahrt einfach selbst die Rallye mit, ihr werdet es sicher nicht bereuen, wenn ihr und eure alten Kisten an die Grenzen gebracht werdet.
Und nur so nebenbei lernt ihr auch noch viele interessante Menschen kennen, die alle eines eint: die Liebe zu einem ganz besonderen Automobil.
* Pressereise/ in rasanter Zusammenarbeit mit Stromberger PR
