Der SUV-Boom macht bekanntlich auch nicht vor den Luxus-Herstellern halt, und so setzt Rolls-Royce nach Lamborghini‘s Super-Sport-UV dem ganzen Trend mit einem Super-Luxury-UV die Krone auf. Ganz unbescheiden nennen sie ihn Rolls-Royce Cullinan – nach dem größten Diamanten, der jemals gefunden wurde.
Lange ließ sich die britische Fahrzeugschmiede Zeit, aber dann hat wohl der Druck von Kundenseite überwogen. Der Cullinan ist schon vom Äußeren her noch eindrucksvoller als die Limousinen: 5,4 Meter misst er in der Länge bei 1,84 Metern Höhe. Stark und mächtig steht er auf den 22 Zoll-Rädern. Dieses Ensemble dürfte der arabischen Kundschaft gefallen.
Der Luxus eines Rolls-Royce zeigt sich aber nicht von außen, sondern besticht meist im Inneren. Motortechnisch sollte ich noch erwähnen, dass die Leistung, die früher – typisch britisch – mit „enough“ angeben wurde, mit 570 PS auch wirklich ausreichend sein sollte.
Was also tut sich im Innenraum? Als Erstes fallen die gegenseitig angeschlagenen Türen auf, die einen unbeschwerten Zugang auf die Rückbank ermöglichen. Diese Rückbank ist gleich mehrfach individualisierbar: Statt der dreisitzigen Variante gibt es auch die Option, zwei Sitze in Kombination mit einer Konsole zu wählen, in der ein Getränkeschrank, natürlich kühlbar, untergebracht ist.
Damit aber nicht genug: Rolls-Royce trennt als erster Hersteller den Passagierraum vom Gepäckraum. Dadurch wird’s für die Reisenden auch bei längerem Öffnen der Heckklappe nicht unangenehm. Hitze oder Kälte bleiben im Kofferraum. Selbst dieser ist konfigurierbar.
Mit der Option „Viewing Suite“ bekommt man zwei Sitze und ein Tischchen, die auf Knopfdruck aus dem Kofferraum klappen. Perfekt, um ein luxuriöses Picknick abzuhalten oder aber dem Flug seines Falken über der Wüste zuzusehen. Meiner Meinung nach ist es Rolls-Royce mit dem Cullinan gelungen, einen Luxus-Geländewagen zu schaffen, der die Messlatte für alle Konkurrenten ziemlich hoch gelegt hat.
Doch auch preislich wird der Wagen am oberen Ende angesiedelt sein; 300.000 Euro muss man wohl dafür hinblättern. Ob er für dieses Geld auch das „Flying Carpet“-Gefühl im Gelände schafft, für das Rolls-Royce so berühmt ist, wird man sehen.