Schon immer waren in der Geschichte von Rolls-Royce Sondermodelle gang und gäbe. Bereits die ersten Fahrzeuge wurden für die speziellen Zwecke der Schönen und Reichen umgebaut, oft durch darauf spezialisierte Karosseriebauer. Doch auch die Spezialisten von Rolls-Royce haben sich durch die vielen Jahre an Sonderwünschen der Kunden extreme Fertigkeiten und Erfahrungen in der Umsetzung erworben und sicher eine der fähigsten Customizer-Abteilungen der Welt aufgebaut – Coachbuild heißt diese bei Rolls-Royce. Mit dem kürzlich vorgestelltem neuen Modell, dem Rolls-Royce Boat Tail, hat Coachbuild nun endgültig ihr Meisterstück abgeliefert.
Knappe sechs Meter Automobilbaukunst
Ganze 5,80 handgefertigte Meter misst dieses großartige Stück Automobilbau-Kunst. Da braucht es schon mal eine große Garage. Aber auch der Geldbeutel sollte nicht zu klein bemessen sein bei 23 Millionen Euro für das vorgestellte Exemplar, das sich leicht an den 2018 präsentierten Sweptail anlehnt. Die stark abfallenden Linien am Heck sind bei dem Boat Tail in Holz und Edelstahl ausgeführt, welches bisher bei Rolls Royce nur im Innenbereich verbaut wurde.
Natürlich haben die Customizer diese Hölzer extrem bearbeiten müssen, um sie für den Ausseneinsatz tauglich zu machen. Doch dadurch erweckt er von hinten betrachtet sofort Assoziationen an Rennjachten. Das war wohl auch ein großer Wunsch des Besitzerpaares, die nicht nur seltene Rolls Royce sammelt, sondern sich auch gerne yachtmässig auf dem Meer tummelt.
Champagner-Kühlschrank und Sonnenschirm
Eine weitere Leidenschaft des Ehepaars zeigt sich erst bei Druck auf einen ganz speziellen Knopf. Dann öffnet der Kofferraum wie ein Schmetterling seine Flügel und zeigt darunter speziell für Vintage Champagner der Marke Armand de Brignac angefertigte Kühlschränke, die die Flaschen extrem schnell auf die perfekte Trinktemperatur von sechs Grad kühlen. Darüber entfaltet sich noch ein kleiner Sonnenschirm, der Fahrer und Beifahrer vor der schnöden Sonne beim sprudelnden Genuss schützen soll.
Die Besitzer (gerüchteweise Jay-Z und Beyonce) scheinen gut eingetrunken zu sein, denn für die gekühlten vier Flaschen Champagner stehen nur zwei Hocker zur Verfügung. Da muss das nachfahrende Personal sicher noch die eine oder andere Sitzgelegenheit mit bringen, zusätzlich zu dem einen oder anderen Happen, um das Picknick perfekt zu machen.
Chronometer vom Schweizer Uhrenhersteller Bovet
Apropos perfekt – das Rolls-Royce Team hat nicht nur die Karosserie auf die maritimen Vorlieben der Eigner abgestimmt – auch die speziell entwickelte hellblaue Farbe des Lacks mit einlackierten Glitzer-Effekten erinnert einen augenblicklich an das Meer und seine Farben. Auch das eigens angefertigte, extrem dünne Lenkrad würde genauso gut in den Steuerstand einer alten Segelyacht passen. Etwas weiter mittig im Cockpit haben nicht einer, sondern gleich zwei wunderschöne, einzigartige Chronometer des Schweizer Uhrenbauers Bovet ihren Platz, die sich sogar ausbauen und von Fahrer und Beifahrer am Handgelenk tragen lassen.
Natürlich findet sich auch sonst jeder Luxus für den die Marke Rolls-Royce steht, wunderbar weiche, hochflorige Teppiche äußerst komfortable Sitze und nahezu verschwenderisch Holz und Edelstahl. Ein haptischer Hochgenuss!Selbstverständlich ist dies alles in absolut perfekter Verarbeitung ausgeführt. Nicht mehr und auch nicht weniger erwartet man auch vom englischen Luxushersteller, erst recht in diesen unglaublich teueren Sondermodellen.
Natürlich ist kein Auto der Welt so viel Geld wert. Aber wenn man es im Überfluss hat und schon alles besitzt, was einem bei Luxus so in den Sinn schiesst, kann man sich auch mal ein Auto wie den Rolls-Royce Boat Tail leisten, das es höchstens noch zweimal auf der Welt geben wird. Vielleicht haben auch die angeblich 500 Millionen geholfen, die Jay-Z für den Verkauf von 50 % seiner Champagner-Marke Armand de Brignac bekam…