Mit “Nevera” bezeichnet man in Kroatien einen schlagartig einsetzenden Wirbelsturm, der, von Gewittern begleitet, schnell Orkanstärke erreichen kann. Insofern ist “Nevera” der perfekte Name für einen anders gearteten Sturm aus Kroatien, der die Automobilindustrie gehörig durchschüttelt – das neue Hypercar Rimac Nevera.
2.000 PS, vier Elektromotoren, 400 km/h
Seine beinahe 2.000 PS aus den vier Elektromotoren werfen den Wagen schlagartig nach vorne, mit über 400 km/h peitscht er wie ein Orkan durch die Landschaft. Werte, wie man sie bisher nur aus der Formel 1 kannte. Dass dies nun rein elektrisch machbar ist, liegt sicher am derzeitig größten Wunderkind der Autobauer-Szene: an Mate Rimac, Gründer und CEO der gleichnamigen Firma.
Doch zurück zum Nevera. Hier ein paar Ehrfurcht erbietende Daten:
- Beschleunigung 0 – 100 km/h in 1,9 sec
- Beschleunigung 0 – 300 km/h in 9,3 sec
- Leistung von 1904 PS
- Drehmoment 2000 Nm
- Akku-Kapazität 120 kWh
- Reichweite (Norm) 550 km
Das sind, zumindest auf dem Papier, Werte, die selbst Supercars vom Schlage eines Bugatti Chiron alt aussehen lassen.
Integrierter Drive-Coach für die optimale Performance
Damit diese Leistung auch beherrschbar ist, gibt Rimac den neuen Besitzern einen Drive-Coach, quasi einen Fahrlehrer an die Hand. Das ist allerdings kein Mensch aus Fleisch und Blut, es ist vielmehr ein virtueller Beifahrer, der sowohl über Audio als auch über visuelle Anzeigen im Cockpit Tipps gibt, um die Performance auf dem Racetrack ans Limit zu bringen, wobei davon auszugehen ist, dass eher das persönliche wie das Limit des Wagens erreicht wird.
Dieser steuert mit einem „All-Wheel Torque Vectoring“-System das Drehmoment an jedem einzelnen Rad und bringt somit die Kraft optimal auf die Straße. Man muss nur noch den richtigen Fahrmodus auswählen (es gibt sogar Drift!), und schon geht’s perfekt um die Ecken. Technisch an der Spitze der Entwicklung ist das Design eher konservativ. Dennoch ist die Karbon-Karosserie aerodynamisch perfekt an die extremen Fahrleistungen angepasst bis hin zur Airbrake, wo sich der Heckspoiler beinahe senkrecht gegen den Wind stellt.
Beim Interieur stehen jedem der lediglich 150 (!) stolzen Besitzer extrem viele Optionen offen, womit sich sein eigenes, einzigartiges Cockpit schaffen lässt, ob sportlich oder mehr in Richtung Grand Turismo, Leder, Alcantara oder Sichtkarbon, alles ist möglich. Solche Personalisierung sollte bei einem Preis von zwei Millionen Euro auch drin sein.
Joint Ventures mit Porsche und Bugatti
Mit dem Rimac Nevera hat das kroatische Genie Mate Rimac einen wirklich spektakulären Sportwagen geschaffen, der in der schon an Superlativen nicht armen Sportwagenwelt nach seinesgleichen sucht. Nicht ohne Grund ist erst kürzlich ein Joint-Venture mit Porsche und Bugatti verkündet worden.
Das spricht wohl für den kroatischen Elon Musk. Der nächste Streich dürfte der Pininfarina Battista sein, der auf dem Nevera aufbaut.
Über Mate Rimac: Der Erfinder und Unternehmer aus Kroatien hat seine Firma Rimac Automobili 2009 gegründet. 2018 stellte er auf dem Genfer Autosalon den Prototypen des Rimac Nevera vor, der nun in einer jährlichen Auflage von 150 Stück produziert wird.