Es war das Roadmovie der 70er Jahre: “Easy Rider”. Die Geschichte über zwei Biker, dargestellt von Dennis Hopper und Peter Fonda, die durch Amerika ziehen, um am Ziel ihrer Reise, in New Orleans, Drogen zu verkaufen. Unterwegs picken sie einen Tramper auf: Jack Nicholson, der durch den Film schlagartig bekannt wurde.
Doch die heimlichen Stars des Films sind ihre Chopper als Symbol größtmöglicher Freiheit und Ikone des amerikanischen Traums: eine Bobber mit Dragbars und Flammendesign sowie der Captain America genannte Chopper mit der ellenlangen Gabel und den hochgezogenen Auspuffrohren, die beide eine ganze Generation von Bikes prägten.
Davon, aber auch von der Geschichte der amerikanischen Motorradszene und ihren individualisierten Motorrädern handelt das Buch “Der Chopper” aus dem Gestalten Verlag. Anschaulich zeigt der Motorradkenner und Kulturhistoriker Paul D’Orleans, der unlängst im ebenso genialen Buch “The Ride” die zeitgenössische Custom-Bike-Szene dokumentierte, die Anfänge der Umbauten bis zu den heutigen aufgemotzten Kunstwerken.
Ergänzt werden die Bike-Fotos mit wunderschönen Schwarzweiß-Bildern aus der damals noch jungen Motorradclub-Szene sowie mit coolen Race Aufnahmen.
Auch der Aufstand der Jugend mit ihren Motorradgangs gegen die sehr konservative Allgemeinheit kommt nicht zu kurz.
Doch ich bin mir sicher, dass man das Buch auch nach dem Durchlesen noch öfters zur Hand nimmt: Beim Anschauen der Fotos nimmt er nämlich wieder Formen an, der ewige Traum von Freiheit und Abenteuer. Wer also eine Lektüre für die kalte, Bike-freie Zeit sucht, wird an diesem bemerkenswerten Buch nicht vorbeikommen. Überzeugt euch selbst im Video!
Der Chopper. Die wahre Geschichte. Gestalten Verlag, 288 Seiten, 49,90 Euro.
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