2020 tat sich Einschneidendes in der Automobilbranche: Elektrofahrzeuge wurden erstmals zum ernstzunehmenden Gegner der Verbrenner-Modelle. Das lag natürlich zum Großteil an der satten Förderung durch den Staat, aber auch die einzelnen Autos wurden immer attraktiver. BMW, schon immer ein Vorreiter der Elektromobilität mit Modellen wie i3 und i8, bringt nun einen ihrer meistverkauften Wagen, den X3, als reines Elektrofahrzeug auf den Markt: den BMW iX3.
Design und Interieur
Waren Elektroautos in Punkto Design und Ausstattung früher zu belächeln, unterscheidet sich dieser von seinen Verbrennermotor-Brüdern nur noch in den kleinen, für BMW Elektro typisch blauen Details.
Auch beim Thema Ladekapazität – in der Vergangenheit ein großes Manko – trumpft der iX3 mit bis zu 1.560 Liter Kofferraum-Volumen bei umgelegter Sitzbank auf. Der Platz entsteht dadurch, dass BMW die gesamte Batterieeinheit im Unterboden verbaut hat.
Das bringt auch fahrtechnisch durch den tiefer gelegten Schwerpunkt erhebliche Vorteile. So war es auch möglich, für eine ausgeglichene Verteilung des Gewichts auf beide Achsen zu sorgen – nicht unerheblich, da nur die Hinterachse angetrieben wird.
Allradantrieb wird gar nicht angeboten (und auch nicht im Alltag benötigt), dafür glänzt der iX3 schon in der Grundausstattung (Inspiring) mit Glasschiebedach, elektrischer Heckklappe, Klimaautomatik und Navi und etlichen Assistenzsystemen. In der Ausstattung “Impressive” (5.500€ mehr) kommen dazu noch 20 Zoll Räder, LED-Scheinwerfer, Ledersitze und Gadgets wie einen Parkassistenten.
Fahrleistung
Mit 286 PS ist der BMW iX3 wirklich nicht schwach bestückt. Zudem schafft die sofortige, Elektroauto-typische Bereitstellung der Leistung ein Gefühl von deutlich mehr Power. Viel wichtiger als Leistungs- und Beschleunigungswerte ist bei Stromern jedoch die Reichweite. Gut 450 Kilometer beim iX3 sind hier eine Ansage, zumal diese sich in der Praxis bestätigen.
Dafür benötigt der Akku keine seltenen Erden mehr, die oft unter unwürdigen Umständen teils von Kinderhand gefördert werden. Die 450 Kilometer Reichweite ist, wie soll es auch anders sein, nur im Öko-Mode erreichbar, wobei besonders die Sport-Gangart naturgemäß am meisten Spaß macht. Der niedrige Schwerpunkt durch die tief gelegte Batterie sollte helfen, die Kraft dann auch dynamisch auf die Straße zu bringen.
Fazit
Mit dem BMW iX3 hat der bayerische Hersteller einen starken Konkurrenten iim elektrischen SUV-Markt geschaffen, der bislang von Jaguar I-Pace und Mercedes EQC beherrscht waren. Gerade Käufer klassischer Verbrenner dürften durch die beinahe unveränderten Formen überzeugt werden. Zusätzlich wird auch die nicht gerade unerhebliche Förderung von 7500 Euro eine Rolle spielen. Sustainability ist und bleibt auch in 2021 Trumpf, somit sollte der BMW iX3 auch ein Erfolg werden. Dass er, anders als seine Widersacher, nur ohne Allradantrieb angeboten wird, sollte für die Kaufentscheidung keine Rolle spielen, da die Zielgruppe eher weniger über Stock und Stein fährt.
Eine Notiz noch am Rande: Der Wagen wird nicht mehr wie vorher in den USA gefertigt, sondern erstmals in China. Sollte qualitätsmässig eher eine Verbesserung darstellen.