Auch wenn viele Motorjournalisten und Porsche-Enthusiasten immer jammern, dass der Porsche 911 immer mehr zur Limousine verkommt, beweist die Rennsport-Abteilung aus Weissach mit dem GT3 seit nunmehr 20 Jahren, wieviel Sportwagen noch immer in jedem aktuellen Modell steckt. 1999 ging es los mit der Ausbaustufe des 996 – eigentlich nicht unbedingt mein Lieblingsmodell der 911-Geschichte…
Doch er konnte seinen leistungsgesteigerten 360 PS auf Anhieb sämtliche Rekorde auch auf schwierigsten Rennstrecken wie dem Nürburgring brechen. Noch immer sind viele der damaligen Boliden auf den Race-Tracks dieser Welt unterwegs, wie übrigens 80 Prozent aller jemals produzierten GT3.
Aufgrund des großen Erfolgs der ersten Modells kam ungefähr alle drei Jahre ein neues GT3 Modell auf den Markt. Alle Sportwagen eint, dass sie kompromisslos auf Leichtbau getrimmt sind, ein super sportliches Fahrwerk und einen Motor mit höchster Leistungsstufe haben. Diese stieg von den ursprünglichen 350 PS vier Jahre später auf 381 PS, 2007 auf 415 PS und 2009 auf 435 PS.
Dazu spendierte Porsche einen neu gestalteten Heckflügel und Unterboden, der den Anpress-Druck gleich verdoppelte. Zum 50. Geburtstag von Porsche im Jahr 2013 wurde schließlich die fünfte Generation GT3 mit 475 PS mit komplett neuem Motor, Karosserie und Fahrwerk vorgestellt.
Die letzte Ausbaustufe des GT3 kam schließlich 2017 mit dem 500 PS starken Sauger-Boxermotor. In dieser Generation gab es dann auch eine Besonderheit: eine “zivilere”, dezentere Version ohne den großen Heckflügel; Porsche nennt das Touring-Paket.
Obwohl ich auf Understatement stehe, finde ich, dass der GT3 seine Renngene nicht verleugnen sollte. Schließlich ist er dafür gebaut, über die Curbs zu hetzen und Rennsiege einzuheimsen. Und dazu gehört nun mal auch ein großer, einstellbarer Heckflügel, auch wenn er in einer Zeit der glatten Hybrid-Kisten etwas anachronistisch wirkt.
Dürfte ich mir eine dieser Fahrmaschinen aussuchen, würde ich sicher eines der 997er Modelle nehmen. Obwohl: Der 991 als aktuellster GT3 sieht auch rattenscharf aus. Aber das bleibt wohl ein frommer Wunsch, denn mittlerweile handelt jeder GT3 über dem Neuwagenpreis, was natürlich auch Spekulanten auf den Plan bringt. Sei’s drum.
Dann muss man halt auf den Cayman GT4 ausweichen. Da er weniger als die Hälfte des GT3 kostet, ist er allein schon preislich gar keine so schlechte Alternative!