Nachdem ich immer wieder mal wieder die Möglichkeit habe, in die äußerst vielschichtige Welt des Whiskys einzutauchen, werde ich langsam aber sicher zu dem, was der Whisky-Experte wohl einen begabten Anfänger nennt. Im Gegensatz zu vielen selbst erkorenen Kennern liegen meine Favoriten dabei bei den geblendeten Sorten, vor allem bei den japanischen.
Gerade die Destillerie Suntory ist auf dem Gebiet der Blended Whiskys die absolute Nummer eins. Das sage übrigens nicht nur ich; tatsächlich wird sie jährlich mit einer Vielzahl von internationalen Preisen überhäuft. Wen wundert’s? Wer die Japaner kennt, weiß um ihr Streben nach Perfektion. Und Bei Suntory versuchen die Chef-Distiller seit mittlerweile drei Generationen, den perfekten Whisky zu brennen.
Seitdem der Gründer der Firma, Shunjuro Torii, den ersten Blended Whisky auf den Markt brachte, tüfteln er und seine Erben (Sohn Kenzo Saji und Enkel Shingo Torii) weiter daran, ihren Whisky auf ein immer höheres Niveau zu hieven. In Japan glaubt man ja, dass Natur und persönliches Wohlbefinden aufs Engste miteinander verwoben sind. Dementsprechend legt Suntory größten Wert auf feinste, natürliche Zutaten und so verkörpert ihr Whisky die gelungene Fusion von japanischer Natur und handwerklicher Perfektion.
Nun haben sich die Japaner erneut selbst übertroffen: Aus einer Vielzahl verschiedener, mindestens 18 Jahre alter Single Malts, die alle in Mizunara Eiche gelagert wurden, ist Suntory ein wunderbarer, großartiger Whisky gelungen. Obwohl dieses Holz extrem schwer zu verarbeiten ist, scheute die Destillerie nicht davor zurück, ein weiteres Stück Japan in jede Flasche dieses extrem limitierten Liquids zu bringen.
Ich hatte in einem der exklusivsten Hamburger Clubs, dem Anglo-German Club an der Außen-Alster, die Möglichkeit, ihn zu testen. Man schmeckt sofort die spezielle Note der japanischen Eiche. Das gibt dem Whisky einen ganz besonderen „asiatischen“ Touch, den ich bei keinem der schottischen oder amerikanischen Whiskys je so wahrgenommen habe.
Er ist sehr ausgewogen, leicht rauchig, mit Noten von Aprikose, Beeren und dunkler Schokolade. Im Abgang kommt für mich noch Marzipan dazu und eben über allem – die Mizunara Eiche. Getrost kann man ihn als das Spitzenprodukt des Hauses bezeichnen.
Und, wie genießt man nun ein so exquisites Stück Japan? Traditionell wird Whisky ja dort als Highball genossen. Wer es also ganz japanisch will, versucht aus einem Eisblock eine Kugel zu schlagen, gibt sie in ein Glas und füllt mit dem Whisky auf. Mizuwari nennt man den Drink übrigens.
Den Gin-Liebhabern unter euch sei noch gesagt, dass Suntory neuerdings auch einen Gin produziert – auch der bewegt sich nahe an der Perfektion und ist mit 25 Euro ein echtes Schnäppchen. Besonders gut schmeckt er mit ein paar Zesten Ingwer im Glas.
Highend Whisky, top Gin und ein exklusiver britischer Club: Der Abend in Hamburg war ein Erlebnis. Danke dafür, Suntory!