Der Trend bei Lebensmitteln geht ja allgemein zu regionalen Produkten, die oft nicht perfekt aussehen, aber dafür echt und voller Geschmack sind. Wer will eigentlich noch die industriell hergestellten, maschinell verarbeiteten Lebensmittel aus den Supermarkt-Regalen? Eben!
Und so klappern wir Bauernmärkte und Regionalmärkte ab, um das perfekte Gemüse, Obst oder Fleisch zu bekommen. Beim Kaffee ist das anders. Da greifen wir gerne zu aus der Werbung bekannten Namen, die diesen Kaffee in riesigen Mengen maschinell rösten und mahlen. Schmeckt euer Kaffee oft bitter? Dann liegt das oft an einer zu starken und zu kurzen Röstung, wodurch der individuelle Geschmack der Bohnen verloren geht – aber dafür können die großen Mengen auf dem gleichen Level gehalten werden.
All das war einer der Gründe, warum Richard Stetter im bayerischen Grundremmingen bei Günzburg seine eigene kleine Rösterei mit dem wie ich finde sehr passenden Namen „Kultbohne“ gründete. Hier konnte und kann er seine Leidenschaft für Kaffee perfekt ausleben.
Mit seiner hochmodernen Röstmaschine kann Rick Temperatur und Röstdauer optimal aufeinander abstimmen, um so das Beste aus jeder Bohne rauszuholen. Apropos Bohne: Die Kaffeebohnen kauft Rick direkt bei den Plantagen in Südamerika, direct trade nennt man das.
So kann er ausschließen, dass, erstens, die Bauern über den Tisch gezogen werden und, zweitens, die Bohnen nicht rein aus einem Anbau kommen. Die werden dann erstmal in einer Proberöstung probiert, denn letztlich muss das Endergebnis stimmen. Und das ist und bleibt der Kaffee.
Ich verrate euch hier ein Geheimnis: Rick ist bei Kaffee der absolute Perfektionist. Deshalb werden die Bohnen nur mit einer absoluten Top-Maschine gemahlen und mit seiner sündhaft teuren Kaffeemaschine aus den USA kann er auf die Sekunde genau das heiße Wasser durch das Pulver pressen. Das schafft man zuhause vielleicht nicht so perfekt, aber die Qualität seines Kaffees schmeckt ihr hundertprozentig auch.
Die Bohnen sind bei einer Manufaktur sehr viel heller als bei den großen Herstellern. Jede dunkle und verbrannte Bohne wird von Rick mit der Hand aussortiert. Eine solche Sorgfalt kann deswegen nur bei einer kleinen Kaffee-Manufaktur garantiert werden. Klar spiegelt sich das auch im Preis wieder, aber auf die Tasse gerechnet macht das nicht so viel aus.
Ich hatte in der Kultbohne Rösterei die Möglichkeit, die verschiedenen Sorten zu probieren. Schwer zu sagen, welche mir am besten geschmeckt hat. Jede war auf ihre Art besonders und lecker, manche schmeckte sehr fruchtig, andere wieder schokoladig.
Obwohl ich ein großer Freund von Zucker im Kaffee bin, habe ich kein bisschen davon in den Kultbohne-Kaffee gekippt. Denn ich hatte Angst, dass dadurch etwas von dem unglaublichen Aroma verloren gehen würde.
Am besten probiert ihr einfach mal selber aus. Klickt auf die Kultbohne-Seite und sucht euch euren bevorzugten Kaffee-Flavour aus. Ich lege mich an dieser Stelle doch noch fest: Der Espresso d’Oro und Espresso Houseroasting waren großartig!