Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts war der weiße Anzug das Kleidungsstück für den Gentleman im Sommer, wie man in Filmen wie „Der talentierte Mr. Ripley“ oder in alten Hercule Poirot-Streifen sehen kann. Danach bekam der Anzug ein etwas schmieriges, Ganoven- beziehungsweise geckenhaftes Image, das er bis heute nicht recht abgelegt hat. Erst mit den coolen Undercover Cops aus der 80er-Jahre-Serie „Miami Vice“ wurde er wieder salonfähig. Und auch ich habe einen weißen Sommeranzug (von Eduard Dressler) im Schrank…
Nichtsdestotrotz bleibt der weiße Anzug eines der umstrittensten Stücke der Männergarderobe. Völlig zu unrecht, wie ich finde! Gerade aus Leinenstoff ist er perfekt bei hochsommerlichen Temperaturen. Noch stärker als ein Smoking lässt er seinen Träger strahlen und zum Mittelpunkt der Gesellschaft werden.
Dafür braucht es jedoch ein gehöriges Quäntchen Selbstbewusstsein, sonst wirkt der Look schnell lächerlich. Auch ist eine gebräunte Haut Grundvoraussetzung, um in dem weißen Stoff nicht kränklich zu wirken. Müßig zu erwähnten, dass er absolut perfekt sitzen sollte. Mein weißer Anzug ist made to measure von Eduard Dressler und passt genau zu meiner Figur. Dann braucht es nur noch ein T-Shirt mit V-Ausschnitt und hellere Schuhe, und ihr habt den perfekten Sommerlook.
Allerdings sollte ein weißer Anzug nur draußen und nur im Sommer getragen werden. Dafür aber gerne zu besonderen Anlässen, wo ihr im Mittelpunkt stehen wollt. Ich habe sogar meine Liebste zur Hochzeit wie ein weißer Ritter abgeholt, auch wenn das Pferd eine Harley war. Aber Stahlross zählt ja auch…
Denjenigen, die sich mit dem Kauf eines weißen Anzugs tragen, sei jedenfalls gesagt: Sobald ihr einen anhabt, richten sich alle Augen auf euch. Wem dieser weiße Anzug von Eduard Dressler nicht gefällt, der sollte eher einen leichten, cremefarbenen Leinenanzug kaufen. Ich jedenfalls liebe den Look…