Während für die meisten der Januar gleichbedeutend mit Schnee und Skifahren ist, pilgerten die modebegeisterte Welt zur Pitti Uomo nach Florenz, um dort die Trends für die Herbst/Winter Saison im kommenden Jahr zu entdecken.
Auch für mich ist die Pitti ein wichtiger Termin, schließlich will ich euch in Sachen Mode auf dem Laufenden halten. Dass ich damit nicht der einzige war, zeigte sich schon an der Fülle der Fotografen vor der Fortezza da Basso, die wie immer nur darauf warteten, den besten und verrücktesten Streetlook abzulichten. Wie jedes Jahr wurden sie auch dieses Jahr nicht enttäuscht.
Nirgends sonst auf der Welt sieht man derart perfekt gekleidete Männer, bei denen selbst das kleinste Detail auf den Look abgestimmt ist. Alleine durch die Messe zu streifen und die Leute zu beobachten, gibt einem schon ein großartiges Bild davon, was wohl im nächsten Winter getragen wird.
Ponchos und Hüte runden für den distinguierten Gentleman den Winterlook ab, wie ihr auf meinem Foto sehen könnt. Man kann aber auch einen großen Schal nehmen. Funktioniert genauso! Aber das war nur ein kleiner Aspekt inmitten einer wahren Flut von Trends.
Definitiv angesagt sind im nächsten Herbst Sportbrillen, die anstelle von Sonnenbrillen getragen werden. Was auf den ersten Blick gewöhnungsbedürftig erscheint, werdet ihr sicher schon bald bei dem einen oder anderen auf der Nase sehen. Marken wie Uvex oder Oakley könnt ihr euch dafür schon mal merken.
Ein weiteres Must-Have ist mit Sicherheit die Outdoor Mode. Buntes Colour-Blocking hat man schon bei einigen der Fashion Victims sehen können. Mit den richtigen Accessoires gemischt, sieht es auch nicht aus, als ob ihr gerade von einem Wanderausflug kommen würdet.
Weite, dick gepolsterte Mäntel werden wohl ebenso das Straßenbild prägen wie der Teddy-Pelz, der sowohl als Innenfutter wie auch als Stilelement bei Jacken auftaucht. Was in den letzten Winter vor allem bei Snowboardern und Trickskiern zu sehen war, findet jetzt, leicht abgewandelt, seinen Weg in die Städte.
Grandios waren wie bei jeder Pitti auch in der 95. Auflage die Shows. Mein persönliches Highlight war die Präsentation von Y/Project von Menswear Guest Designer Glenn Martens. Die schlicht gehaltene Einladung in Form einer Ansichtskarte ließ nicht auf die wirklich außergewöhnliche Show schließen, die im Kreuzgang des ehrwürdigen Klosters Santa Maria Novella stattfand!
Statt einiger weniger geladenen Gäste lud der nur Fashion Victims und Journalisten bekannte belgische Designer 3.000 Leute ein, die mit kleinen Taschenlampen die komplette Beleuchtung übernahmen. Magisch ist wohl das richtige Wort, um die daraus entstandene Stimmung zu beschreiben.
Bei den Looks sah man weite Hosen und Anzüge mit stark gepolsterten Schultern, enge Hemden mir floralen Mustern und hohen Krägen. Definitiv ein moderner neuer Look, der beweist, dass Glenn Martens zur absoluten Spitze der neuen Modemacher zählt.
Wo wir schon bei Events sind: Cool war auch die Fashion-Party im Palazzo Pucci. Die Mischung aus Outdoor Mode von Rolf Ekroth und Trimini und einem Palast aus dem 17. Jahrhundert war – um es kurz zu fassen – einfach unglaublich. Nur finnischer Wodka hat meiner Meinung nach gefehlt.
Diese Parties sind es, die das ganz Spezielle der Pitti ausmachen. Wo sonst findet man diese Kombination aus Mode und klassischem Ambiente? Zum Abschluss noch ein heißer Tipp für den kommenden Herbst und Winter: Mützen trägt man jetzt nicht tief in die Stirn gezogen, sondern wie bei Zwergen hoch aufgerichtet. Wem‘s gefällt!