Auf dieses Album habe ich ungeduldig gewartet. Seitdem ich im Spätsommer letzten Jahres erstmals “Fade out lines” im Radio gehört habe, war mir klar, hier leuchtet ein neuer Star am Musikhimmel, weshalb ich euch gleich drüber informiert habe. Und ich hab’ Recht behalten: Die Single – ein Original von Phoebe Killdeer und ihrer Band The Short Straws – avancierte europaweit zum Überraschungshit und hat in Deutschland mittlerweile Goldstatus erreicht.
Mit “The Wanderings of The Avener” legt der französische Musikproduzent und DJ The Avener nun sein Debütalbum vor, das meine Erwartungen voll und ganz erfüllt, und das ich derzeit rauf und runter höre. Der Name des Debüts ist Programm, denn mit den zwölf Tracks umrundet der coole Franzose nicht nur die Welt, sondern taucht zugleich ein in den musikalischen Kosmos der letzten 50 Jahre. So hat er für seine zweite Single “Hate Street Dialogue” einen Song des genialen Folksängers Sixto Rodriguez mit Clubsound zu neuem Leben erweckt. Für alle, denen Rodriguez nichts sagt: Um ihn geht es in dem Oscar gekrönten, großartigen Dokumentarfilm “Searching for Sugar Man”. Mit seiner modernen Adaption zeigt The Avener erneut, dass er es drauf hat: Vergessene Songs, die schon lange keiner mehr hört, kramt er hervor und verleiht ihnen gekonnt den Sound unserer Zeit. “Hate Street Dialogue” geht ähnlich hammermäßig ab wie die erste Single “Fade out Lines”.
Hit-Potential hat auch “Your Love Rocks”, ein Song des Kopenhagener Künstlers n*grandjean. Unglaublich cool auch, was The Avener aus dem Song “We go Home” von Adam Cohen, dem Sohn von Leonard, gemacht hat. Mit der Ballade wie “Fade into you”, einer Kooperation mit der von mir sehr geschätzten Band Mazzy Star, oder dem bluesigen “It serves your right to suffer”, bei dem der legendäre John Lee Hooker gewürdigt wird, zeigt The Avener, dass er sich keineswegs auf einen Musikstil festlegen will.
The Wanderings of The Avener, Label: Capitol.
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