Auch wenn in der Kosmetik natürliche Ingredienzien und Bio-Zertifikate zunehmend wichtiger werden, muss das nicht für Parfums gelten. Vielmehr basieren viele Düfte auf Bestandteilen, die künstlich geschaffen wurden und in der Natur überhaupt nicht vorkommen. Genau diesen im Labor geborenen Zutaten huldigt Nomenclature aus New York, die grandiose, nunmehr zweite Duftlinie meines alten Freundes Karl Bradl. Von seiner erster Brand Aedes De Venustas habe ich euch schon vorgeschwärmt; mit Nomenclature geht er inzwischen neue Wege, indem er Düfte um exakt ein Molekül herum kreiert. So auch bei seinem neuesten Duft Holy_Wood.
Holy_Wood ist im Labor erkoren
Diese neue Kreation basiert beispielsweise auf Clearwood, einem Molekül, das durch die Fermentation von Zuckerrohr entsteht.Manche bezeichnen es als eine Art pflanzliches Patchouli. Für mich ist es weniger dumpf, die floralen Noten überwiegen in der gelungenen Kombination mit Rose und Jasmin wie bei Holy_Wood. Zusammen lassen die Düfte den Glamour der goldenen Zeiten der amerikanischen Filmindustrie aufleben – und das auf sehr moderne Weise.
Der Flakon erinnert an einen Erlenmeyer-Kolben
Zu dem klaren Duft passt auch der klare, schnörkellose Flakon. Wer von euch im Chemieunterricht aufgepasst hat, erkennt sofort den Erlenmeyer-Kolben. Eine schöne Reminiszenz an die Chemielabore, die die Grundsubstanz von Holy Wood erschaffen haben. Verziert ist die Flasche mit der Darstellung der Struktur der Moleküle. Ein einfacher Verschluss noch aus gebürstetem Edelstahl, gesichert durch eine Spiralfeder – so einfach geht Design.
Sieht sicher in jedem Bad klasse aus. Und der Duft? Wie alle Nomenclature-Düfte ist auch Holy Wood unisex. Vielleicht ist es für den einen oder anderen von euch zu floral beim ersten Aufsprühen. Aber wer es wirken lässt, findet einen außergewöhnlichen, faszinierenden Nischen-Duft jenseits des Mainstreams, der euch begehrenswert macht wie ein Filmstar…
Nomenclature: Holy_Wood. Eau de Parfum, 100 ml, 175 Euro.