Eine Woche länger mussten dieses Jahr die Journalisten darben, konnten die Modeverrückten ihre Garderobe ein letztes Mal checken, bevor die Pitti Uomo 108 ihre Pforten letzte Woche öffnete und damit den Beginn der Modesaison markierte. Über 500 Aussteller zeigten hinter den hohen Mauern der Fortezza del Basso ihre Vorstellungen davon, was man so trägt im Sommer 2026.
Daneben gab es eine Vielzahl von Events, Parties und Aperitivo-Einladungen, um die Fashion-Crowd von ihrem Label zu überzeugen. Nicht zu vergessen die großen Schauen, die neben der Präsentationen großer Namen ( dieses Mal war es Homme Plisse Issey Miyake) oft den Ritterschlag für kleinere, noch unbekannte Designer bedeuten. Doch dazu später mehr!
Niccolò Pasqualetti zeigt die Zukunft bei den Herren
Auf dem Dach des Teatro Del Maggio Musicale Fiorentino servierte Niccolò den Gästen nicht nur Temperaturen von über 35 Grad (und das ohne Schatten), man sah auch sehr klare, androgyne Schnitte.
Die Kollektion war größtenteils genderless, die Jacken extrem dekonstruiert, die Hosen saßen tief auf der Hüfte und waren am Bein sehr weit. Unter den Jacken wurden sehr kleine Teile aus dem Gym-Umfeld oder glitzernde Tops getragen oder einfach gar nichts.
Das spart zwar das Hemd, hat aber den Nachteil, dass dieser Stil nur dann wirklich gut aussieht, wenn jemand top trainiert ist. Alles in allem eine wunderbare Kollektion, die Trends für die nächsten Jahre setzen dürfte.
Coole Schnitte aus Korea bei PAF
Schnitte, Schnitte, Schnitte, das ist das Credo der jungen koreanischen Designer von PAF ( Post Archive Faction). Auf den ersten Blick klassisch, überraschen sie doch stets mit Cutouts oder besonderen Silhouetten.
Sehr typisch für PAF sind die asymetrischen Schnitte, die auch in der gezeigten Kollektion auftauchten.
Und man glaubt es kaum – die Bomber ist wieder zurück! (war ja auch nicht wirklich weg)
Children of the Discordance – Neu zusammengesetzt
War Nachhaltigkeit auch in der Mode lange in aller Munde, scheint sich das Interesse daran schnell wieder gelegt zu haben. Schade, denn gerade ein Label wie „Children of the Discordance“, das gebrauchte Teile wie Bandanas verwendet, um daraus etwas Neues zu erschaffen, verkörpert dies perfekt.
Bei der Show in der Statione Leopolda sah man dann auch, soweit man bei der dunklen Ausleuchtung überhaupt etwas erkennen konnte, aus alten Materialien neu zusammengesetzte Anzüge, Hemden und Jacken.
Den Abschluss bildete schliesslich ein Hochzeitskleid, das stark an die „Assassins Creed“-Spiele auf der Playstation erinnerte.
Die Neuausrichtung von Homme Plisse Issey Miyake
Gleichsam als Ehrerbietung an den 2022 verstorbenen Designer präsentierte die Pitti Uomo Homme Plissé Issey Miyake in einem Palazzo in den Hügeln über Florenz. Passenderweise hat sich das Design-Team der Marke bei der Sommerkollektion 2026 von der Farbenwelt Italiens inspirieren lassen.
Bei diesem neuen, „Open Studio“ genannte, Konzept reist das komplette Team in ein Land, um dessen Lebensgefühl einzufangen und in Kleidung umzusetzen.
Heraus kamen neben den altbekannten, in wunderbaren Farbkombinationen gezeigten Klassikern auch bunt bespritze „Malerkittel“ sowie eine asymmetrische Malerweste, die mit Ihren vielen Taschen perfekt für die Designer bei ihrer Suche war.
Trends für den Sommer 2026
Trotz des historischen Umfelds von Florenz wird auf der Pitti Uomo 108 nicht nur Bekanntes gefeiert, hier werden Trends geboren, hier zeigt sich die Zukunft der Mode in den nächsten Jahren. Gerade auf den Catwalks von Marken wie „Children of the Discordance“, PAF oder Niccolò Pasqualetti wird deutlich, wohin sich die Mode bewegen wird. Als Alternative könnt ihr jedoch gerne auch unserem Blog folgen, wo wir die neuesten Trends zeigen.