Oscar Wilde sagte einmal: „Ich liebe es, über nichts zu reden. Das ist das Einzige, wovon ich etwas verstehe.“ Schön wär’s, aber wer kennt nicht die Momente auf einer Party, einer Vernissage oder einer förmlichen Einladung, wo man keinen kennt und sich scheinbar jede(r) gut unterhält – außer einem selbst? Dabei bin ich nicht auf den Mund gefallen und kann die eine oder andere Anekdote ziemlich spannend zum Besten geben. Aber manchmal hätte ich mir gewünscht, „Smalltalk“ früher gelesen zu haben. Denn nach der Lektüre dieses kurzweilig geschriebenen Buches kann man endlich souverän parlieren.
Bestsellerautor und Journalist Alexander von Schönburg unterrichtet den Leser in den verschiedensten Themengebieten wie Adel, Quantenphysik und Steuern, ohne dabei belehrend zu wirken. Ganz im Gegenteil: Er lässt einen an seinen mannigfaltigen Erfahrungen auf witzige Weise teilhaben. Ich habe das Buch jedenfalls verschlungen und zwar mit einem Lächeln auf den Lippen. Wer sich also auf dem gesellschaftlichen Parkett noch nicht perfekt bewegen kann und weder Lust noch Zeit hat, eine halbe Bibliothek durchzuforsten, dem sei dieser Leitfaden empfohlen. Für alle anderen hier schon mal die zwei wichtigsten Tipps: Be yourself! Und: Se non e‘ vero e‘ ben trovato. Will sagen: Seid ihr selbst! Und wenn ihr eine nicht ganz wahre Geschichte erzählt, dann sollte sie zumindest gut erfunden sein.
Alexander von Schönburg: Smalltalk. Die Kunst des stilvollen Mitredens. Rowohlt Berlin, 16 Euro.